Was macht eigentlich Ann-Kristin Brandt, Social Media Managerin bei den Hamburg Towers?

Ann-Kristin Brandt vor der edel-optics.de Arena in Hamburg-Wilhelmsburg
Ann-Kristin Brandt vor der edel-optics.de Arena in Hamburg-Wilhelmsburg

Moin Annie, Du bist seit zwei Jahren die Social Media Managerin bei den Hamburg Towers in Wilhelmsburg. Was genau macht Deinen Job so besonders?

Ich bin im Oktober 2017 als Werkstudentin als Unterstützung für das Marketing-Team zu den Towers gestoßen und habe nach und nach Aufgaben im gesamten Kommunikationsbereich übernommen. Seit Sommer 2018 bin ich nun für die Social-Media-Kanäle der Hamburg Towers zuständig und arbeite mit meinem Kollegen, unserem Pressesprecher, in enger Absprache zusammen, was die Veröffentlichung jeglicher News rund um den Profibasketball und den Verein betrifft. Für mich sind die Hamburg Towers allerdings nicht nur ein einfacher Arbeitgeber, sondern ein Arbeitgeber, der es mir ermöglicht, meine Leidenschaft und Hobby, Basketball, mit der Arbeit zu verbinden. Ich habe jeden Tag viel Spaß auf der Arbeit, ob in der Geschäftsstelle oder in der Arena, dabei arbeite ich mit tollen Kollegen bzw. Teammates zusammen, und habe jeden Tag mit meinem guten Freund, Spalding, zu tun.

Will hoch hinaus: Ann-Kristin beim Training der Ersten Damen der Towers
Will hoch hinaus: Ann-Kristin beim Training der Ersten Damen der Towers

Welche Aufgaben umfasst Deine Stelle? Und wie unterscheidet sich Dein Job von ähnlichen Anstellungen in der Branche?

Im Vergleich zu einer Agentur oder einer Kommunikationsabteilung eines Unternehmens, in denen es verschiedene große Abteilungen oder Teams gibt, die sich zum Beispiel um Kampagnen kümmern, läuft das bei uns noch alles in kleinen Teams. Unsere Geschäftsstelle umfasst 15 Angestellte, die „Kommunikationsabteilung“ besteht aus drei Personen. Wir wachsen langsam und arbeiten mit Partnern zusammen, die uns in den Bereichen Grafik, Videokreation und Foto unterstützen. Im Vergleich zu großen Agenturen haben wir natürlich auch kleine Kunden, die große Werbe- und Marketingbudgets zur Verfügung stellen. Unser Arbeitsalltag ist geprägt von Basketball, Sponsoren und Partnern, die gemeinsam dafür arbeiten, erfolgreich zu sein: Auf und abseits des Spielfeldes. 

Wie viel musst Du dafür eigentlich über Basketball wissen?

Es ist meiner Meinung nach unbedingt nötig, den Basketballsport zu verstehen und zu wissen, wovon man spricht, wenn man einen Spielbericht verfasst oder Postings für Social-Media vorbereitet. Es ist authentisch, wenn ich dabei zum Beispiel nicht vom „Anpfiff“ oder „Stadion“ spreche. Und die Fanbase hat weniger Grund, einen Shitstorm zu starten. 😉 Ein bisschen Leidenschaft für den Basketball und den gewissen Swag, den jede/r Baller/in irgendwie mitbringt, schadet natürlich auch nicht.  

Aus deiner Erfahrung: Ist die höherklassige Vereinsarbeit (im Bereich Social Media) eine von Männern oder von Frauen dominierte Branche?

Aus meiner persönlichen Erfahrung in der easyCredit BBL kann ich sagen, dass die ausführenden Kräfte zwischen beiden Geschlechtern schon ganz gut aufgeteilt sind. Die Führung dieser Bereiche und Arbeitskräfte allerdings ist auch in Basketball-Klubs eher von Männern dominiert. Das zu ändern, haben sich die Frauen in unserem Business natürlich als Ziel gesetzt und zeigen, dass sie die gleichen Qualifikationen aufweisen.

89 % der Frauen und 78 % der Männer sind Social-Media Nutzer: In wie fern werden solche Ergebnisse bei euren Postings berücksichtigt? (Statista 2018)

Wir analysieren unsere Zielgruppen natürlich regelmäßig durch unsere Analytics tools und beobachten deren Interessen besonders. Die männlichen Fans unserer Base nehmen 70 Prozent ein, das berücksichtigen wir natürlich schon in unseren Postings. Allerdings arbeiten wir auch daran, die weibliche Fanbase auszuweiten und pushen folglich auch den Mädchen- und Damenbereich unseres Vereins auf unseren Social-Media-Kanälen. So wollen wir auch den weiblichen Fans Vorbilder zeigen und Motivation bieten, besser zu werden. Auch, wenn der Profibereich derzeit bei uns von Männern (BBL, JBBL & NBBL) dominiert wird, haben wir das Ziel auch irgendwann im Damenbereich professionell aufgestellt zu sein.  

Du bist auch vor der Kamera zu sehen, musstest Du Dich zu Beginn dazu überwinden?

Natürlich war ich beim ersten Interview vor der Kamera, vor allem bei den Live-Interviews, besonders aufgeregt. Mit der Zeit und der Erfahrung wurde ich allerdings sicherer vor der Kamera und habe großen Spaß mit der/m Interviewpartner/in. Am besten ist es immer, natürlich zu sein, dann kann eigentlich nichts schief gehen. Optimal vorbereitet zu sein auf den Gast oder die Gesprächspartnerin ist nebenbei natürlich die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches, interessantes Interview.

Ann-Kristin bei einem Interview während eines Towers-Spiels. (Photocredit: Marvin Contessi)
Ann-Kristin bei einem Interview während eines Towers-Spiels (Photocredit: Marvin Contessi)

Nun die interessanteste Fragen: Wie bist Du zu den Towers gekommen?

Ich spiele selbst Basketball seitdem ich 16 Jahre alt bin. Ich wollte immer im Sport- und Medienbereich arbeiten und habe das Projekt der Hamburg Towers seit der Gründung interessiert verfolgt und war auch schon als euphorischer Basketball-Fan in der Arena in Wilhelmsburg. Durch eine Praktikumsausschreibung habe ich dann die Chance genutzt und mich 2017 beworben. Der Basketballsport hat mir viele besondere Momente und Menschen in meinem Leben geschenkt, durch meine Arbeit erlebe ich das immer wieder neu und freue mich jeden Tag darüber. 

Und was hast Du eigentlich vor Deiner jetzigen Anstellung gemacht?

Nach dem Abitur habe ich ein Auslandsjahr in den vereinigten Staaten von Amerika als Aupair gemacht und dort entschieden im Medienbereich tätig sein zu wollen. Im Anschluss habe ich in Hannover meinen Bachelor in Public Relations abgeschlossen. Währenddessen habe ich im Rahmen meines Praxissemesters ein Praktikum in Irland gemacht und war im Sport- und Eventmarketing tätig. Auch das hat mir meine Entscheidung im besagten Business tätig zu sein, bestätigt. Nach meinem Bachelor ging es für mich nach Kiel für den Masterstudiengang Angewandte Kommunikationswissenschaft. Die Stelle bei den Towers war also mein Berufseinstieg und ich bin sehr dankbar darüber, dass ich mich bei meinem ersten „richtigen“ Arbeitgeber so wohl fühle.  

Würdest Du im Nachhinein etwas anders machen, um Deine beruflichen Ziele zu erreichen?

Nein. Ich bin mit meinen Entscheidungen rund um meinen Werdegang ganz zufrieden und würde den Weg auch noch einmal so einschlagen. 

Wurdest Du durch eine bestimmte Person in Deinem Werdegang beeinflusst oder gar inspiriert?

Als ich in Amerika mein Auslandsjahr absolviert habe, habe ich die Journalistin Madelyn Burke medial verfolgt, die bei den Los Angeles Clippers die Media-Betreuung übernommen hatte und vom Training und Spielen im Rahmen des ‚LAC-TV‘ der NBA-Spieler berichtet hat. Ich dachte damals immer, „Auf den Job hätte ich Bock!“, meine Gastmutter hatte mich damals supportet und mir zugesprochen, dass ich den Weg einschlagen sollte. Heute bin ich ganz happy über die Entwicklung. 

Was empfiehlst Du anderen, die in dieser Branche erfolgreich sein wollen? 

Harte Arbeit zahlt sich aus. Spaß und Leidenschaft mit der Arbeit zu verbinden, war für mich der optimale Weg in die Berufswelt. Das mag nicht für jede/n der richtige Weg sein, ich fahre damit sehr gut. 

Wie sind die Towers als Arbeitgeber und gab es einen Aha-Moment während Deiner Anstellung?

Die Towers sind als Arbeitgeber sehr besonders. Wir sind eine große Familie, die zusammen arbeitet, zusammen gewinnt, verliert und Erfolge feiert. Das hat man vor allem in der Aufstiegssaison 2018/19 besonders gemerkt. Wir entwickeln uns stetig weiter im Team und somit auch im Verein weiter. Teil dieser Familie zu sein, macht mich stolz. 

Welche persönlichen Ziele verfolgst Du in den nächsten Jahren?

Ich möchte mich persönlich in und mit dem Verein weiterentwickeln. Die Marketingabteilung aufzubauen und langfristig erstligareif zu führen, ist mein persönliches mittelfristiges Ziel. 

Zum Abschluss: Würdest Du eine Anekdote aus Deinem beruflichen Alltag erzählen?

In der Geschäftsstelle merkt man immer wieder, dass wir ein Sportverein mit kompetitiven Teammates sind. So kann es im Arbeitsalltag schon einmal vorkommen, dass die Kollegen neben ihren Schreibtischen einen kleinen Wettbewerb in Form von Push-Ups machen, oder schauen, wer den Plank länger halten kann, als der/die andere. 

Ausboxen wird bei den Towers großgeschrieben

Danke Annie ! Dir und den Towers weiterhin viel Erfolg!

Interview: Jana Pohlmann

Photocredits: Jana Pohlmann

Hier gehts zurück zum Blog.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert