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  • Was macht eigentlich Franziska Sander, Junior PR- Managerin bei Mayr PR?

    Franziska Sander ist großer Borussia Mönchengladbach Fan
    Franziska Sander ist großer Borussia Mönchengladbach Fan

    Moin Franziska, Du bist seit August 2019 bei Mayr PR als Junior PR-Managerin angestellt. Was hat Dich an dieser Tätigkeit gereizt und wie sieht Deine Woche so aus?

    Gereizt hat mich vor allem die Vielfältigkeit, die der Job bereit hält und das hat mir auch das letzte Jahr gezeigt und bestätigt. Man bekommt so viele Einblicke in unterschiedliche Themen, Unternehmen, Menschen und Geschichten. Und es wird wirklich nie langweilig. Wir können grob die Woche planen, aber oft kommt dann doch ganz schnell ein neues Thema rein. Ich glaube, was einem in diesem Job jung hält, ist, dass man sich stets in (komplexe) Themen einarbeiten muss, Kontakt zu vielen Menschen hat und seinen Wissensschatz enorm erweitern kann.

    Du bist in Erwitte (Lippstadt) aufgewachsen und hast dann Deinen Bachelor in Medienwissenschaften und -management an der Universität Siegen begonnen. Wieso dieses Studium und wieso Siegen?

    Ganz ehrlich? Ich hatte das Abi in der Tasche und erstmal keine konkrete Idee wohin mit mir. Einige wissen schon ganz genau: Ich werde Lehrer*in oder ich möchte unbedingt Jura studieren. Bei mir war das weniger der Fall.

    Sport liebe ich – mache ich etwas mit Sport? Mein Papa ist Architekt – wie wäre es damit? Oder doch lieber Polizei? Tatsächlich habe ich mich in unterschiedlichen Bereichen für einen Studienplatz beworben – am Ende ist es dann Medienwissenschaften und -management an der Universität Siegen geworden.

    Warum Siegen? Diese Frage hat man damals von wirklich jedem gestellt bekommen. Das lustige und charmante an Siegen ist, dass die meisten die dort landen, gar nicht dahin wollten, aber der NC dann doch nicht bei 1.0 lag. Ich vermute Medienwissenschaften ist es letztendlich geworden, da ich schon immer Lust hatte mich mit bestimmten Medien zu beschäftigen. Mein Opa hat damals alles Alltägliche mit einer Videokamera gefilmt – das wollte ich auch. Und so habe ich mir als kleines Kind eine Videokamera (tatsächlich noch mit Kassetten) gewünscht, bekommen und ganze viele Filme gedreht – ja sogar auch einen coolen Tatort.

    Franziska hat bei Hertha BSC ein Praktikum im Bereich Presse-und Öffentlichkeitsarbeit absolviert
    Franziska hat zwei Praktika bei Hertha BSC absolviert

    Nach Deinem Abschluss im Jahre 2015 hast Du zwei sehr interessante Arbeitgeber im Rahmen von zwei Praktika gehabt: Wie sahen diese beiden Praktika bei meworks in Köln und anschließend bei Hertha BSC aus?

    Ich wusste, dass ich nach meinem Bachelor auch noch meinen Master machen wollte, aber eben nicht direkt hintereinander. Für mich war jetzt nach einem Praktikum bei unserer Lippstädter Tageszeitung, erstmal die Zeit für mehr Praxis. So ging es für mich nach Kölle, zur TV-Produktionsfirma meworks. Für das WDR-Reiseformat „2für300“ durfte ich in einem kleinen Team den kompletten Trip nach Berlin planen: Was sind coole Hotspots? Was wollen die Zuschauer sehen? Der Einblick in eine TV-Redaktionen war durchaus interessant, aber mir wurde auch schnell klar, dass ich damit noch nicht meine Berufung gefunden habe. 

    Anschließend ging es in unsere wunderschöne Hauptstadt (sorry, das muss ich einmal für die ganzen Nicht-Berlin-Sympathisanten sagen – Ja, Berlin ist schön) zum Praktikum in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Hertha BSC. 

    Es war auf jeden Fall mal interessant einen Blick hinter die Kulissen des Profisports zu werfen. Highlight war natürlich jedes zweite Wochenende das Heimspiel im Olympiastadion. Neben der Vorbereitung des Spieltags, habe ich Interviews begleitet, redaktionelle Tätigkeiten ausgeübt und noch eine Menge mehr. In meinem zweiten Praktikum 2019 durfte ich dann einen Blick in die Corporate Social Responsibility-Abteilung werfen und bei der sozialen Neuausrichtung von Hertha BSC mitwirken. Das Praktikum hat mich auf eine ganz besondere Weise in einigen Teilen auch sehr berührt. Auf einmal wird man mit Schicksalschlägen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen konfrontiert – und oftmals haben sie noch einen ganz besonderen Wunsch, den man natürlich gerne erfüllen möchte. Das geht einem teilweise dann  schon sehr nah. Insgesamt war es aber sehr schön und hat viel Spaß gemacht.

    Franziska durfte einen Blick hinter die Kulissen bei Hertha BSC werfen
    Franziska durfte einen Blick hinter die Kulissen bei Hertha BSC werfen

    Deinen Master hast du anschließend im Fachbereich Medien und Kommunikation in Passau absolviert. Deine Masterarbeit hat den Titel: „Rote Karte gegen Rassismus – Entwicklung eines Leitfadens zum Umgang mit Hass im Netz“ Wie bist du auf diese Thematik gestoßen?

    In meinen Master habe ich meinen Schwerpunkt auf Medienpädagogik gelegt. Daher musste ein Thema her, das in diesem Kontext passte. Fußball ist eines meiner Lieblingsthemen. Und Hate Speech im Fußballbereich ist schon lange ein Problem – mit dem Internet wurde dieser Hass allerdings nochmal in ein anderes „Universum“ katapultiert.

    Zum Zeitpunkt meiner Themenfindung war klar, dass ich nach meinem Master das Praktikum bei Hertha BSC mache. Daher setzte ich mich mit ihnen in Kontakt, um herauszufinden, was aktuelle Probleme sind. Nach der Teilnahme eines internen Workshops beim Hauptstadtverein zum Thema „Hate Speech im Fußballbereich“ stand mein Thema fest. Ich finde, abgesehen vom Fußball, ist das Thema Hassrede im Internet sowieso ein sehr wichtiges Thema – für viele Nutzer*innen ist dieser Hass teilweise unsichtbar, für den Betroffenen ist die perfide Alltagswaffe aber umso schlimmer.

    Im Master lag Franziskas Schwerpunkt auf Medienpädagogik
    Im Master lag Franziskas Schwerpunkt auf Medienpädagogik

    Wie schaust Du heute auf die Entwicklungen im Bereich Hate Speech?

    Einerseits ist es schön zu sehen, dass es mittlerweile sehr viele Initiativen gibt, die sich gegen Hassrede im Internet einsetzen und für Aufklärung sorgen. Das ist sehr wichtig – vor allem, weil Kinder schon früh den Weg ins Internet und vor allem auf die sozialen Plattformen wie Instagram und TikTok finden. Einige werden in dieser Umgebung teilweise mit beleidigenden, rassistischen und hasserfüllten Kommentaren, Bildern oder Videos konfrontiert. Im digitalen Raum ist im Vergleich zum „echten Leben“ die Schnelligkeit und die kostenlose Verbreitung sowie die Anonymität und Enthemmung sehr gefährlich. Die Menschen, die Hass schüren, sind meistens in der Minderheit – nur oftmals so viel lauter. Präventionsmaßnahmen sind und bleiben in diesem Zusammenhang sehr wichtig – primär Kinder müssen hier frühzeitig abgeholt werden.

    Und auch wenn das Internet ein Ort ist, an dem ein kultureller und religiöser Austausch über Perspektiven, Wissen, Erfahrungen und Sichtweisen zwischen unterschiedlichen Menschen auf der ganzen Welt stattfinden kann und sich oft gegen Rassismus und für Toleranz und Respekt ausgesprochen wird, ist es gleichzeitig ein Ort an dem Rassismus, Einschüchterung und Hetze zu finden sind.

    Letztendlich sollte nie vergessen werden, wofür soziale Medien am Anfang standen: Menschen auf der ganzen Welt eine Plattform bieten, um sich miteinander zu verbinden und einen Austausch zu fördern.

    Welche persönlichen Ziele verfolgst Du in den nächsten Jahren?

    Da sind wir gerade bei einem ganz aktuellen Thema, mit dem ich mich in den letzten Wochen auch viel beschäftigt habe – gar nicht so für mich persönlich, aber was ich in meinem Bekanntenkreis so mitbekomme. Grundsätzlich bin ich ein Fan davon, dass man sich Ziele im Leben setzt, damit man sich auch motiviert und den Ansporn hat etwas zu erreichen. Aber wie wäre es vor allem im privaten Leben mit nicht zu unrealistischen Zielen? Oder des Öfteren den Ist-Zustand reflektieren, um zu sehen, dass der auch schön sein kann, auch wenn dieser nicht den Vorstellungen entspricht. 

    Also, um nochmal auf meine Ziele zu kommen:

    Ganz konkrete Ziele habe ich gar nicht. Aber beruflich möchte ich mich immer weiterentwickeln und viel Neues dazu lernen. Sowohl im Beruf als auch Privat möchte ich vor allem eins: Glücklich sein und mir immer wieder vor Augen führen, dass das Leben schön ist. Ich glaube, manchmal muss man den Menschen in dieser Hinsicht wieder ein bisschen die Augen öffnen, wenn sie wegen der ein oder anderen Kleinigkeit das Meckern anfangen. Cheers!

    Du kommst sehr viel rum, nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auch im Ausland. Kannst Du ein paar Highlights nennen?

    Dieses Jahr hatte ich definitiv noch kurz vor Corona ein Highlight: Es ging für mich nach ca. über 18 Jahren zum zweiten Mal ins wunderschöne Namibia. Mamas Cousin wohnt hier mit seiner Familie. Ich liebe es andere Kulturen und Länder zu entdecken. Namibia hat mich fasziniert. Dieses Land strahlt vor Ruhe und weit und breit ist nichts – außer natürlich die wunderschöne Natur. Diese Weiten haben für mich etwas total beruhigendes. Und dann die für uns außergewöhnliche Tierwelt. Ich glaube die Tiere kann ich mir auch noch zum 3.,4. oder 10. Mal angucken – wenn eine Giraffe oder ein Elefant neben deinem Auto her läuft, kann man nur begeistert sein. 

    Reisen und Länder kennenlernen ist für mich Luxus. 

    Neben Amerika, mein Neffe wohnt hier, ging es nach dem Bachelor 2 ½ Monate durch Asien und letztes Jahr stand Costa Rica an – ich zähle jetzt nicht alle Länder auf, dann würden wir noch morgen hier sitzen. Aber alle haben etwas ganz besonderes und man lernt sich, die Welt, die Kultur und Menschen kennen. 

    Für Franziska ist das Reisen ein Privileg
    Für Franziska ist das Reisen ein Privileg

    Aber das mit dem Rumkommen ist bei mir in den letzten Jahren auch gang und gäbe gewesen: Erwitte, Siegen, Köln, Berlin, Erwitte, Passau, Berlin, Erwitte, Hamburg – umziehen kann ich! 😀

    Ausgleich zur Arbeit?

    Ein Ausgleich zur Arbeit ist mir super wichtig und den finde ich vorrangig im Sport. Fußball ist einer meiner großen Leidenschaften (merkt man wohl kaum :D). Als kleines Kind auf dem Bökelberg mitgenommen, fleißig beim Bruder zugeschaut, der in seiner Jugend beim SC Paderborn gespielt hat und seit 2003 bin ich dann selber zum Fußball spielen gekommen. Kreisauswahl, Stützpunkt in Paderborn und durch den ein oder anderen Umzug, bin ich dann von meiner Herzensmannschaft Bad Sassendorf zum 1. FC Passau und schließlich zum HSV Barmbek-Uhlenhorst gewechselt. Neben zwei Mal Training die Woche und zu guten Zeiten ein Spiel am Sonntag, gehe ich dann ab und an noch joggen oder mache Krafttraining. Und, wenn sich dann noch ein Bekannter zum Tennis spielen findet, ist die Woche perfekt. Tennis war tatsächlich auch 16 Jahre ein großes Hobby von mir – durch mein Studium habe ich das aber erstmal aufs Eis gelegt. 

    Was neben dem Spaß am Fußball für mich aber auch ein enormer Pluspunkt bei dem Mannschaftssport ist, ist das Gruppengefühl. Da ich mit drei Geschwistern aufgewachsen bin, brauche ich das dann manchmal einfach – Rudelbildung. Zudem lernt man so viele unterschiedliche Persönlichkeiten kennen – mit einer Fußballfreundin hab ich darüber mal geredet, denn sie meinte zu mir: „Ey Franzi, wir zwei sind solche Gegensätze, außerhalb des Fußballplatz hätten wir doch nichts miteinander zu tun gehabt, aber hier passen wir wie Arsch auf Eimer.“ Das finde ich total interessant: Unterschiedliche Menschen kommen zusammen, finden sich und bilden ein Team.

    Franziska spielt seit 2003 Fußball

    Wenn Du in die Vergangenheit reisen könntest, was würdest Du verändern wollen?

    Wie sagt man so schön: Bereue nichts! Das ist sicher auch ein Motto von mir. Also in der Vergangenheit etwas ändern, würde ich nicht.

    Worte zum Abschluss?

    Da wir jetzt auch ein wenig über Hassrede gesprochen haben, fällt mir etwas ein, was mich richtig traurig gemacht hat – wahrscheinlich mehr als das bei der Betroffenen der Fall war. 

    Vor ca. drei Jahren hat ein erwachsener Mann zu meiner Nichte, die zu dem Zeitpunkt ca. vier Jahre alt war, auf einem Spielplatz gesagt: „Geh weg du Lakritzfuss!“ 

    Sie hat es glaube ich gar nicht verstanden, aber wir. Ihre Familie hat das so sehr erschrocken und traurig gemacht. 

    Mit Worten kann man viel kaputt machen, aber gleichzeitig auch so viel schönes bewegen. Wenn man sie richtig nutzt, können sie Wunder bewirken.

    Ich danke Dir für das aufschlussreiche Interview!

    Franziska Sander auf LinkedIn

    Interview: Jana Pohlmann

    Sie benötigen Hilfe bei Ihrem Firmentext, der Abschlussarbeit oder einer Hausarbeit? Ich kann Ihnen inhaltlich oder auf der syntaktisch-grammatischen Ebene helfen. Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören.

  • Was macht eigentlich Eva Friese, Director PR Consulting bei MAYR PR?

    Eva Friese (30) vor dem Büro von Mayr PR in Hamburg
    Eva Friese (30) vor dem Büro von Mayr PR in Hamburg

    Moin Eva, Du bist seit Juni 2020 bei MAYR PR als Director PR Consulting angestellt. Was genau kann man sich darunter vorstellen?

    Mein „Alltag“ bei Mayr PR ist ziemlich abwechslungsreich und lässt sich gar nicht wirklich in drei Zeilen beschreiben. Dennoch könnte man zusammengefasst sagen: Ich mache mit meinen Kolleg*innen zusammen alles, was zu moderner PR-Arbeit gehört. Wir entwickeln Kommunikationsstrategien, beraten unsere Kunden und arbeiten dabei kreativ.

    Du hast einen Master of Arts in Germanistik, Politikwissenschaft und Medienwissenschaft. Wie bist du dann in die PR-Branche gekommen?

    Für mich stand eigentlich schon immer das Thema Kommunikation im Mittelpunkt von allem, was ich beruflich gemacht habe. Schwierige Zusammenhänge – ob politische, wirtschaftliche oder andere – einfach zu erklären ist für mich wirklich mehr als einfach nur ein Job. Ich möchte Menschen dabei helfen, eigene Entscheidungen zu treffen, sich weiterzuentwickeln und ihren Horizont zu erweitern. Für mich beginnt Enablement mit Sprache. 

    PR ist ja erstmal eine Branche, die nicht unmittelbar damit zu tun hat, Menschen zu helfen. Ich habe das Glück, in einer Agentur zu arbeiten, in der wir auch soziale Projekte unterstützen.

    Gab es in Deinem Werdegang eine Person oder einen Moment, der dich inspiriert hat?

    Nein, eigentlich nicht. Ich glaube, für mich war eigentlich schon immer klar, dass ich irgendwas mit Kommunikation machen möchte. Und jede Station hat bisher irgendwie Sinn ergeben. Ob während meines Praktikums im Landtag NRW, bei meinem Studentenjob in einer Firma, die Amtsdeutsch in verständliche Sprache übersetzt hat oder in meinen ersten „richtigen“ Jobs: Kommunikation ist und bleibt der rote Faden, der sich durch mein Leben zieht. Offline genauso wie online, beruflich wie privat.

    Würdest du dabei im Nachhinein etwas anders machen, um dein Ziel zu erreichen?

    Um Ziele geht es mir eigentlich gar nicht so. Ich bin nicht der Typ, der sich einen Plan für die nächsten fünf, zehn oder zwanzig Jahre macht und dann alles gibt, um die jeweiligen Etappenziele zu erreichen. Ich glaube, mich würde das total unglücklich machen! Letztes Jahr habe ich spontan entschieden meinen Job, in dem ich ein relativ großes (und tolles!) Team geleitet habe für eine Weile zu pausieren und für ein halbes Jahr ein Projekt in Schweden zu managen. Und ganz ehrlich: Hätte ich ein klassisches „Karriereziel“ vor Augen gehabt, hätte ich das wohl nicht gemacht.

    Was ich daraus gelernt habe ist, dass ich, wenn ich nochmal studieren könnte, wohl ein oder zwei (oder mehr) Auslandssemester gemacht hätte.

    Für mich gilt der Grundsatz: Was man mit Liebe und von Herzen macht, macht man gut. Vielleicht ist das mein Ziel: Nie etwas zu machen, hinter dem ich nicht zu 100 Prozent stehe.

    Du bist schon viel rumgekommen: Head of Content bei Territory und Projektmanagerin bei Potentialpark. Wie war die Arbeit dort?

    Das Projektmanagement bei Potentialpark ist aus meinem Job als Head of Content bei Territory entstanden. Wir haben gemeinsam eine Studie zur Situation von Auszubildenden in Deutschland gemacht, den azubi.report – und für dieses Projekt bin ich dann nach Schweden gegangen. Vorher habe ich in Bochum gearbeitet. Als Head of Content habe ich mich dort gemeinsam mit dem Team um alles gekümmert, was irgendwie mit Inhalten auf den Karriereportalen von Territory Embrace zu tun hatte. Dazu zählt zum Beispiel Ausbildung.de – hierfür haben wir unter anderem einen YouTube-Kanal gestartet. Ich habe mich in den letzten Jahren also viel mit unterschiedlichen Medien beschäftigt und in erster Linie mit einer sehr jungen Zielgruppe. Das war total spannend und schön und ich habe in der Zeit viele tolle Menschen kennengelernt, die jetzt meine Freunde sind.

    Wie glaubst Du wird sich die Branche (weiter)entwickeln?

    Tja, wenn wir das wüssten! Was wir jetzt in der Krise gesehen haben ist, dass Kommunikation an Relevanz erstmal nicht verliert.

    Menschen müssen miteinander kommunizieren, um eine Krise zu überstehen und gestärkt aus ihr herauszugehen. Ich denke, wie und über welche Kanäle diese Kommunikation stattfindet, wird entscheidend für die Zukunft unserer Branche sein.

    Gab es einen Aha-Moment in deinem Job?

    Mein Aha-Moment ist eigentlich ziemlich persönlich und auch sehr aktuell: Während des Studiums habe ich schon sehr darauf hingearbeitet, Karriere zu machen und möglichst schnell zu wachsen. Wenn man Germanistik studiert hört man von vielen Seiten dumme Sprüche und ich wollte unbedingt beweisen, dass diese nicht stimmen. 

    Im Nachhinein betrachtet würde ich sagen, das war totaler Quatsch! Ich habe alle Sachen gerne gemacht, die ich gemacht habe, hätte ich aber eher gewusst, dass ich glücklicher und gleichzeitig erfolgreicher bin, wenn ich die Dinge nicht so verbissen sehe und mir auch meine Auszeiten gönne, hätte ich das wohl viel eher gemacht. 

    Schon im Studium damit anzufangen genau darauf zu hören, was dir deine innere Stimme sagt und nicht darauf, was andere sagen – das wäre wohl mein Tipp für alle, die gerade noch studieren oder auf Jobsuche sind.

    Welche persönlichen Ziele verfolgst Du in den nächsten Jahren?

    Ich würde es gerne schaffen, endlich mal wieder zwei Bücher im Monat zu lesen. 😀 Das nehme ich mir schon seit Jahren vor, aber irgendwie fehlt mir dann doch die Zeit – oder vielleicht der Fokus. 

    Nein, aber ernsthaft: Ich bin dieses Jahr nach Hamburg gezogen, nachdem ich ein halbes Jahr in Stockholm gelebt habe. Ich freue mich einfach darauf, hier jetzt so richtig anzukommen. Ziele finde ich im Beruf schon nicht immer richtig, im Privaten aber irgendwie einfach nur hinderlich – ich mag es, keine festen Pläne zu haben und einfach zu schauen, was sich gut anfühlt – und das dann zu machen.

    Ausgleich zur Arbeit?

    Als Ausgleich habe ich mir gleich noch einen zweiten Job besorgt: Seit diesem Frühjahr bin ich ausgebildete Yoga-Lehrerin. Angefangen habe ich die Ausbildung mit dem Gedanken, mich einfach selbst weiterzubilden und tiefer in die Philosophie einzusteigen, die mich schon seit Jahren so sehr fasziniert. Tja – kurzerhand hat diese Ausbildung aber mal eben mein ganzes Leben umgekrempelt und ich möchte diese Stärke, die ich durch Yoga gefunden habe, nun auch anderen weitergeben und unterrichte tatsächlich auch.

    Ansonsten liebe ich lange Spaziergänge mit meinem kleinen Hund, noch längere Abende mit meinen Freunden und spontane Trips ans Meer. Für mich gibt es keinen besseren Ausgleich, als auf Wasser zu starren.

    Eva mit Hund Paco
    Eva mit ihrem Hund Paco

    Ein paar Worte zum Abschluss?

    Mir ist erst letztens aufgefallen, was mich an meinem Job immer wieder unbewusst inspiriert: Menschen kommen zu uns, weil sie versuchen, anderen Menschen klarzumachen, was das Besondere an ihnen oder ihrem Produkt ist. Und nicht selten ist es so, dass wir dann erst gemeinsam herausfinden, was das wirklich Spannende daran ist. Diesen Prozess liebe ich! Daraus habe ich gelernt: Es gibt keine langweiligen Produkte und erst recht keine langweiligen Menschen! Hinter allem und jedem steckt eine Geschichte, die es wert ist, erzählt und gehört zu werden.

    Danke Eva für das tolle Interview!

    W&V-Artikel: Eva Friese wechselt von Territory zu Mayr PR

    Fotos: Jana Pohlmann

    Interview: Jana Pohlmann

    Sie benötigen Hilfe bei Ihrem Firmentext, der Abschlussarbeit oder einer Hausarbeit? Ich kann Ihnen inhaltlich oder auf der syntaktisch-grammatischen Ebene helfen. Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören.

  • Was macht eigentlich Ann-Kristin Brandt, Social Media Managerin bei den Hamburg Towers?

    Ann-Kristin Brandt vor der edel-optics.de Arena in Hamburg-Wilhelmsburg
    Ann-Kristin Brandt vor der edel-optics.de Arena in Hamburg-Wilhelmsburg

    Moin Annie, Du bist seit zwei Jahren die Social Media Managerin bei den Hamburg Towers in Wilhelmsburg. Was genau macht Deinen Job so besonders?

    Ich bin im Oktober 2017 als Werkstudentin als Unterstützung für das Marketing-Team zu den Towers gestoßen und habe nach und nach Aufgaben im gesamten Kommunikationsbereich übernommen. Seit Sommer 2018 bin ich nun für die Social-Media-Kanäle der Hamburg Towers zuständig und arbeite mit meinem Kollegen, unserem Pressesprecher, in enger Absprache zusammen, was die Veröffentlichung jeglicher News rund um den Profibasketball und den Verein betrifft. Für mich sind die Hamburg Towers allerdings nicht nur ein einfacher Arbeitgeber, sondern ein Arbeitgeber, der es mir ermöglicht, meine Leidenschaft und Hobby, Basketball, mit der Arbeit zu verbinden. Ich habe jeden Tag viel Spaß auf der Arbeit, ob in der Geschäftsstelle oder in der Arena, dabei arbeite ich mit tollen Kollegen bzw. Teammates zusammen, und habe jeden Tag mit meinem guten Freund, Spalding, zu tun.

    Will hoch hinaus: Ann-Kristin beim Training der Ersten Damen der Towers
    Will hoch hinaus: Ann-Kristin beim Training der Ersten Damen der Towers

    Welche Aufgaben umfasst Deine Stelle? Und wie unterscheidet sich Dein Job von ähnlichen Anstellungen in der Branche?

    Im Vergleich zu einer Agentur oder einer Kommunikationsabteilung eines Unternehmens, in denen es verschiedene große Abteilungen oder Teams gibt, die sich zum Beispiel um Kampagnen kümmern, läuft das bei uns noch alles in kleinen Teams. Unsere Geschäftsstelle umfasst 15 Angestellte, die „Kommunikationsabteilung“ besteht aus drei Personen. Wir wachsen langsam und arbeiten mit Partnern zusammen, die uns in den Bereichen Grafik, Videokreation und Foto unterstützen. Im Vergleich zu großen Agenturen haben wir natürlich auch kleine Kunden, die große Werbe- und Marketingbudgets zur Verfügung stellen. Unser Arbeitsalltag ist geprägt von Basketball, Sponsoren und Partnern, die gemeinsam dafür arbeiten, erfolgreich zu sein: Auf und abseits des Spielfeldes. 

    Wie viel musst Du dafür eigentlich über Basketball wissen?

    Es ist meiner Meinung nach unbedingt nötig, den Basketballsport zu verstehen und zu wissen, wovon man spricht, wenn man einen Spielbericht verfasst oder Postings für Social-Media vorbereitet. Es ist authentisch, wenn ich dabei zum Beispiel nicht vom „Anpfiff“ oder „Stadion“ spreche. Und die Fanbase hat weniger Grund, einen Shitstorm zu starten. 😉 Ein bisschen Leidenschaft für den Basketball und den gewissen Swag, den jede/r Baller/in irgendwie mitbringt, schadet natürlich auch nicht.  

    Aus deiner Erfahrung: Ist die höherklassige Vereinsarbeit (im Bereich Social Media) eine von Männern oder von Frauen dominierte Branche?

    Aus meiner persönlichen Erfahrung in der easyCredit BBL kann ich sagen, dass die ausführenden Kräfte zwischen beiden Geschlechtern schon ganz gut aufgeteilt sind. Die Führung dieser Bereiche und Arbeitskräfte allerdings ist auch in Basketball-Klubs eher von Männern dominiert. Das zu ändern, haben sich die Frauen in unserem Business natürlich als Ziel gesetzt und zeigen, dass sie die gleichen Qualifikationen aufweisen.

    89 % der Frauen und 78 % der Männer sind Social-Media Nutzer: In wie fern werden solche Ergebnisse bei euren Postings berücksichtigt? (Statista 2018)

    Wir analysieren unsere Zielgruppen natürlich regelmäßig durch unsere Analytics tools und beobachten deren Interessen besonders. Die männlichen Fans unserer Base nehmen 70 Prozent ein, das berücksichtigen wir natürlich schon in unseren Postings. Allerdings arbeiten wir auch daran, die weibliche Fanbase auszuweiten und pushen folglich auch den Mädchen- und Damenbereich unseres Vereins auf unseren Social-Media-Kanälen. So wollen wir auch den weiblichen Fans Vorbilder zeigen und Motivation bieten, besser zu werden. Auch, wenn der Profibereich derzeit bei uns von Männern (BBL, JBBL & NBBL) dominiert wird, haben wir das Ziel auch irgendwann im Damenbereich professionell aufgestellt zu sein.  

    Du bist auch vor der Kamera zu sehen, musstest Du Dich zu Beginn dazu überwinden?

    Natürlich war ich beim ersten Interview vor der Kamera, vor allem bei den Live-Interviews, besonders aufgeregt. Mit der Zeit und der Erfahrung wurde ich allerdings sicherer vor der Kamera und habe großen Spaß mit der/m Interviewpartner/in. Am besten ist es immer, natürlich zu sein, dann kann eigentlich nichts schief gehen. Optimal vorbereitet zu sein auf den Gast oder die Gesprächspartnerin ist nebenbei natürlich die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches, interessantes Interview.

    Ann-Kristin bei einem Interview während eines Towers-Spiels. (Photocredit: Marvin Contessi)
    Ann-Kristin bei einem Interview während eines Towers-Spiels (Photocredit: Marvin Contessi)

    Nun die interessanteste Fragen: Wie bist Du zu den Towers gekommen?

    Ich spiele selbst Basketball seitdem ich 16 Jahre alt bin. Ich wollte immer im Sport- und Medienbereich arbeiten und habe das Projekt der Hamburg Towers seit der Gründung interessiert verfolgt und war auch schon als euphorischer Basketball-Fan in der Arena in Wilhelmsburg. Durch eine Praktikumsausschreibung habe ich dann die Chance genutzt und mich 2017 beworben. Der Basketballsport hat mir viele besondere Momente und Menschen in meinem Leben geschenkt, durch meine Arbeit erlebe ich das immer wieder neu und freue mich jeden Tag darüber. 

    Und was hast Du eigentlich vor Deiner jetzigen Anstellung gemacht?

    Nach dem Abitur habe ich ein Auslandsjahr in den vereinigten Staaten von Amerika als Aupair gemacht und dort entschieden im Medienbereich tätig sein zu wollen. Im Anschluss habe ich in Hannover meinen Bachelor in Public Relations abgeschlossen. Währenddessen habe ich im Rahmen meines Praxissemesters ein Praktikum in Irland gemacht und war im Sport- und Eventmarketing tätig. Auch das hat mir meine Entscheidung im besagten Business tätig zu sein, bestätigt. Nach meinem Bachelor ging es für mich nach Kiel für den Masterstudiengang Angewandte Kommunikationswissenschaft. Die Stelle bei den Towers war also mein Berufseinstieg und ich bin sehr dankbar darüber, dass ich mich bei meinem ersten „richtigen“ Arbeitgeber so wohl fühle.  

    Würdest Du im Nachhinein etwas anders machen, um Deine beruflichen Ziele zu erreichen?

    Nein. Ich bin mit meinen Entscheidungen rund um meinen Werdegang ganz zufrieden und würde den Weg auch noch einmal so einschlagen. 

    Wurdest Du durch eine bestimmte Person in Deinem Werdegang beeinflusst oder gar inspiriert?

    Als ich in Amerika mein Auslandsjahr absolviert habe, habe ich die Journalistin Madelyn Burke medial verfolgt, die bei den Los Angeles Clippers die Media-Betreuung übernommen hatte und vom Training und Spielen im Rahmen des ‚LAC-TV‘ der NBA-Spieler berichtet hat. Ich dachte damals immer, „Auf den Job hätte ich Bock!“, meine Gastmutter hatte mich damals supportet und mir zugesprochen, dass ich den Weg einschlagen sollte. Heute bin ich ganz happy über die Entwicklung. 

    Was empfiehlst Du anderen, die in dieser Branche erfolgreich sein wollen? 

    Harte Arbeit zahlt sich aus. Spaß und Leidenschaft mit der Arbeit zu verbinden, war für mich der optimale Weg in die Berufswelt. Das mag nicht für jede/n der richtige Weg sein, ich fahre damit sehr gut. 

    Wie sind die Towers als Arbeitgeber und gab es einen Aha-Moment während Deiner Anstellung?

    Die Towers sind als Arbeitgeber sehr besonders. Wir sind eine große Familie, die zusammen arbeitet, zusammen gewinnt, verliert und Erfolge feiert. Das hat man vor allem in der Aufstiegssaison 2018/19 besonders gemerkt. Wir entwickeln uns stetig weiter im Team und somit auch im Verein weiter. Teil dieser Familie zu sein, macht mich stolz. 

    Welche persönlichen Ziele verfolgst Du in den nächsten Jahren?

    Ich möchte mich persönlich in und mit dem Verein weiterentwickeln. Die Marketingabteilung aufzubauen und langfristig erstligareif zu führen, ist mein persönliches mittelfristiges Ziel. 

    Zum Abschluss: Würdest Du eine Anekdote aus Deinem beruflichen Alltag erzählen?

    In der Geschäftsstelle merkt man immer wieder, dass wir ein Sportverein mit kompetitiven Teammates sind. So kann es im Arbeitsalltag schon einmal vorkommen, dass die Kollegen neben ihren Schreibtischen einen kleinen Wettbewerb in Form von Push-Ups machen, oder schauen, wer den Plank länger halten kann, als der/die andere. 

    Ausboxen wird bei den Towers großgeschrieben

    Danke Annie ! Dir und den Towers weiterhin viel Erfolg!

    Interview: Jana Pohlmann

    Photocredits: Jana Pohlmann

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