Kategorie: Was macht eigentlich…?

Was macht eigentlich…? In dieser Interview-Serie werden jeden Sonntag Frauen aus verschiedenen Branchen zu ihrem beruflichen Alltag befragt. Darüber hinaus bekommt der Leser Input in Bezug auf die gesamte Branche, sowie einen Einblick in die persönlichen Ansichten der Interviewpartnerin.

  • Was macht eigentlich Jessica Froese, die zusammen mit Sonja Lugowski das Restaurant Donnerlüttchen in Kiel führt?

    Stolze Inhaberinnen des Donnerlüttchens: Sonja Lugowski (li.) und Jessica Froese (re.)
    Stolze Inhaberinnen des Donnerlüttchens: Sonja Lugowski (li.) und Jessica Froese (re.)

    Moin Jessica, Du bist zusammen mit Sonja Lugowski Inhaberin des Donnerlüttchens in Kiel. Wie sieht Dein oder viel mehr Euer Arbeitsalltag aus?

    Seit dem 22.05.2020 hat das Restaurant Donnerlüttchen seine Türen für Gäste geöffnet. In unseren Köpfen existiert das Donnerlüttchen jedoch bereits seit einigen Jahren. Man kennt es ja bestimmt auch selbst: Man hat eine Idee und spinnt sich etwas an einem gemütlichen Abend zusammen. Viele Ideen schwirren im Kopf herum, meistens scheitert es einfach nur daran, dass man es aus Vernunftsgründen nicht umsetzt. Ja, die Vernunft siegt oft, aber warum nicht einfach mal machen?! Deswegen gibt es nun das Donnerlüttchen! Corona geschuldet allerdings erst seit dem 22.05.

    Unser Arbeitsalltag ist so kunterbunt und voll mit Arbeit, Organisation, Spaß aber auch mal mit Kummer. Aber das gehört einfach dazu, wenn man sich selbstständig macht und ganz am Anfang steht. Zwischendurch hat man eben das Gefühl, dass man aufsteht, sich anzieht, zur Arbeit geht und danach direkt wieder nach Hause geht, um zu schlafen. Oftmals gehen wir morgens bevor wir den Laden öffnen noch auf den Markt zu unseren lokalen Produzenten und kaufen ein. Danach widmen wir uns den organisatorischen Dingen wie Rechnungen und Emails. Anschließend wird der Laden chico gemacht: Putzen, aufräumen und natürlich die ganzen Gerichte vorbereiten.

    Handwerk steht dabei an erster Stelle, deswegen gehen die Vorbereitungen früh los, damit alles steht, wenn es um 17:00 heißt: Die Küche ist offen. Sonja (31) ist für den Bereich der Küche und den Wareneinkauf zuständig. Ich kümmere mich um den Service-Bereich, um die generelle Organisation des Restaurants, das Personal, unsere interne Buchhaltung sowie um die Social-Media-Plattformen. Sobald wir geöffnet haben, bin ich dann die Gastgeberin für den Rest des Tages. Das macht am meisten Spaß, ist aber natürlich auch anstrengend, bedenkt man wie viel vorab schon geleistet wurde. Dennoch ist der Kontakt mit den Gästen die schönste Belohnung.

    Unser Businessplan (…) war die beste Hausarbeit, die wir jemals geschrieben haben!

    Wie schwierig war es während der Corona-Zeit ein Restaurant zu gründen?

    Es ist voll schwierig diese Frage zu beantworten, denn das Gründen hat ja eigentlich ganz weit vor Corona stattgefunden. Wir haben im Vorfeld lange an dieser Idee gearbeitet und sind so froh, dass wir in der Uni gelernt haben, wie man vernünftige Hausarbeiten schreibt, denn unser Businessplan – da sind wir uns beide sehr einig – war die beste Hausarbeit, die wir jemals geschrieben haben! ☺

    Eigentlich waren alle Angelegenheiten vor dem Corona-Lockdown geklärt: Verträge waren unterschrieben, Schlüssel übergeben, Partnerschaften geklärt sowie Kontakte zu Zulieferern hergestellt. Dann standen wir in unserem Laden, einst ein italienisches Restaurant und ziemlich in die Jahre gekommen, folglich sehr renovierungsbedürftig – und dann kam Corona! Das war schon ziemlich blöd. Geplant war natürlich alles anders und die Renovierungsarbeiten verzögerten sich um einiges, da wir eigentlich fast alles selbst gemacht haben und im Endeffekt ziemlich auf uns allein gestellt waren. Das war echt ne harte Zeit. Viele Helfer sind uns weggebrochen und durch die Maßnahmen konnten wir natürlich nicht mit 20 Helfern am Wochenende mal ordentlich was abreißen, geschweige denn Termine mit Handwerkern bekommen.

    Alles ist einfach nur zusätzlich kompliziert geworden und hat sich herausgezögert. Am schlimmsten war im Endeffekt die ständige Unsicherheit, ob und wann wir dann irgendwann eröffnen können. Und auch als es dann so weit war, mussten wir zusätzlich so viele Dinge beachten. Wir benötigten ein Hygienekonzept und Mindestabstände. Dadurch hatten wir viel weniger Sitzplätze als geplant. Das bedeutet natürlich auch weniger Umsatz. Ebenso erschweren sich eigentlich einfache Arbeitsabläufe, da man beispielsweise keine Speisekarten aushändigen darf. Die Oberflächen werden ständig desinfiziert und Gäste müssen sich registrieren. Das ist einfach zusätzlicher Aufwand zu der Arbeit, die man ohnehin schon hat. Mittlerweile hat sich aber alles eingespielt und das läuft wirklich super. Wir haben außerdem die Zeit, in der wir nicht eröffnen durften, einfach genutzt, um alles auf Vordermann zu bringen. Dabei sind wir selbst richtig gute Handwerker geworden. Nun kennen wir unser Restaurant einfach in und auswendig und das ist super! ☺

    Ist ein normaler Regelbetrieb durch die Corona-Maßnahmen möglich? Wie seht Ihr die Nachfrage?

    Klar ist alles etwas anders, als man sich das zu Beginn vorgestellt hat, aber im Endeffekt können wir natürlich nicht sagen, wie ein normaler Regelbetrieb bei uns aussieht. Es hat ja kein vorher im jetzigen Restaurant Donnerlüttchen gegeben, denn wir kennen den Betrieb ja nur so, wie er mit Corona-Maßnahmen ist. Und so wie es gerade läuft, ist es einfach schon wunderbar und macht so viel Spaß. Man gewöhnt sich einfach daran und wenn alles irgendwann mal wieder so sein darf, wie wir es kennen, kann es ja nur noch besser werden. Ich habe sogar das Gefühl, dass man genau durch diese Sensibilität viel bedachter mit seinen Gästen umgeht und diese im Anschluss auch viel zufriedener den Laden verlassen.

    Wir haben so viel Aufmerksamkeit von vielen Seiten bekommen und eben so viel Unterstützung von lieben Leuten, Produzenten, Lieferanten, Nachbarn etc., die mit uns mitgefiebert haben, weil wir während des Entstehens unseres Restaurants genau in diese Krise geraten sind. Bislang wurde unser Konzept so toll angenommen und wir konnten gute Umsätze erzielen, die wir uns auch ohne Corona für den Anfang erhofft hatten. Das ist einfach Wahnsinn. Dafür geben wir jeden Tag unser Bestes, dass es auch weiterhin so bleibt und freuen uns einfach jeden Tag tierisch darüber, was wir hier haben und vor allem über unsere lieben Gäste. Die sind so super! Tolle Leute einfach: Diese Gäste möchten bewusst essen und haben Lust auf gute Produkte, die aus der Region stammen. Unser Konzept ist klar und stringent, wir arbeiten transparent und ich glaube, wir haben mit unserem Konzept eine ganz gute Nische in Kiel gefunden.

    Wir entstauben für euch in Vergessenheit geratene Gerichte und Traditionen und bringen sie zurück auf den Teller und ins Glas!

    Regional und auf Fisch spezialisiert – Warum?

    Weil es ganz einfach in Kiel gefehlt hat. ☺ Klar kann man in Kiel Fisch kaufen und auch in Restaurants wird hier und da Fisch angeboten, ebenso gibt es viele tolle Anlaufstellen für Fischbrötchen und auch Restaurants, die regionale Produkte verwenden. Aber irgendwie hat ein Restaurant direkt hier in Kiel gefehlt, welches die ganz klassischen, traditionellen Gerichte aus Schleswig-Holstein anbietet und diese dabei einfach, modern und frisch präsentiert. Ich glaube, wir machen einfach was anderes, eben etwas, was hier in der Stadt selbst keiner so richtig macht. Und das machen wir aber auch konsequent.

    Es ist nicht nur die Küche, die regional ist, sondern auch das Getränkeangebot. Das Einzige, was da nicht aus S-H kommt, ist der Wein.☺ …aber das hat ja bekannte Gründe. Dennoch ist es ja eigentlich so naheliegend: Wir leben an der Ostsee, folglich ist frischer Fisch nicht weit. Wenn man sich die traditionellen Gerichte anschaut, ist ja auch klar, dass diese aus Zeiten stammen, in denen man nicht alles vorrätig hatte bzw. so einfach einkaufen konnte. Deswegen war man dadurch ja sowieso an die regionalen und saisonalen Produkte gebunden. Diese erweitern wir heute ganz einfach durch andere tolle Produkte, die hier in der Region, im besten Falle sogar in Kiel, zu finden sind. Das heißt: Die Sachen sind immer frisch und haben keine ewigen Transportwege hinter sich. Nachhaltigkeit ist uns dabei sehr wichtig und darum geht es in der heutigen Gesellschaft doch.

    Außerdem sind die Produkte hier aus der Region einfach gut und lecker. Da braucht man dieses ganze Drumherum doch gar nicht. Wichtig ist bei so einer Küche und dem Konzept, die Transparenz, Ehrlichkeit und das Handwerk. Deswegen haben wir uns dafür entschieden.

    Saisonale Zutaten und eine stetig wechselnde Karte, das Donnerlüttchen legt wert auf regionale Produkte
    Saisonale Zutaten und eine stetig wechselnde Karte, das Donnerlüttchen legt wert auf regionale Produkte

    Du hast einen Bachelor in Französischer Philologie & Spanischer Philologie – Wie bist Du dann zu der Idee eines eigenen Restaurants gekommen?

    Ohje, wo soll ich da anfangen? Ich hätte selbst niemals gedacht, dass ich irgendwann mal Besitzerin eines Restaurants bin, geschweige denn Chefin sein werde. Ich habe während meines Studiums immer nebenbei gearbeitet und das auch immer sehr viel. Das war wohl mein Ausgleich zum langweiligen Rumsitzen in der Uni. Es war kein Fehler dieses Studium gemacht zu haben. Ich habe auf Lehramt studiert und hatte schon immer Lust auf Arbeit mit Menschen, denn wenn mir eine Sache wirklich Freude bereitet, dann ist es andere Menschen von etwas zu begeistern.

    Ich würde schon sagen, dass ich ein Organisationstalent habe und ich glaube, ich wäre damit auch nicht falsch an einer Schule gewesen. Denn das Unterrichten hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Die Uni leider umso weniger. Ich habe mich da eher so durchgequält. Ich glaube, ich bin auch einfach nicht so der Studenten-Typ oder vielleicht habe ich dafür tief im Inneren auch gar nicht so sehr gebrannt.

    Wenn man wirklich etwas möchte, dann tut man ja auch in der Regel alles dafür. Aber deswegen habe ich einfach immer lieber andere Sachen gemacht. Zum Beispiel in der Gastro gearbeitet: Das hat mir immer viel Spaß gemacht und vor allem auch, dass die Gastronomie so vielfältig ist. Es gibt so viele unterschiedliche Arbeitsbereiche und es ist so spannend einfach mal alles auszuprobieren. Sonja, die ebenfalls immer in der Gastro unterwegs gewesen ist, hat sich nach ihrem Studium (Klassische Archäologie/ Kunstgeschichte) tatsächlich dazu entschieden noch eine Kochausbildung zu absolvieren und ist dafür extra nochmal nach Hamburg gegangen, um ihre Ausbildung in zwei Jahren abzuschließen. Das war auf jeden Fall richtig mutig von ihr.

    Und dadurch, dass das für uns beide schon immer Thema war, haben wir natürlich immer mal wieder rumgesponnen, wie es so wäre, wenn….oder auch was man anders machen würde, wenn man ein eigenes Restaurant hätte. Man kann ja immer viel erzählen, man muss es halt einfach nur mal machen. Gesagt getan! Sonja hatte mir dann irgendwann mal von ihrer Idee erzählt, dass man eigentlich echt mal so ne norddeutsche Nummer hier in Kiel machen müsste – so richtig schön mit Fisch und den alten Rezepten von Oma.

    Ich denke es war nicht nur die Idee, sondern auch die Tatsache, dass wir uns einfach immer in allen Sachen so einig sind und uns einfach so gut ergänzen können, dass wir das dann gemeinsam angegangen sind. Ich denke, mit einer anderen Person wäre das nicht umsetzbar gewesen. Sowas macht man nur mit einer Person zusammen, der man auch zu 100% vertraut und da wir nicht nur schon sehr lange befreundet sind und außerdem zusammen wohnen, sind wir mehr schon eine Familie. Wir kommen beide gebürtig aus NRW und sind so weit weg von unserer Heimat. Irgendwie haben wir da schon immer zusammengehalten und arbeiten eben auch jetzt gemeinsam an unserem Projekt. Ich denke besser hätte es nicht passen können.

    Jessica (30) probiert gerne neue Spirituosen aus: Am 26.09. bietet das Donnerlüttchen ein Korn-Tasting an
    Jessica (30) probiert gerne neue Spirituosen aus: Am 26.09. bietet das Donnerlüttchen ein Korn-Tasting an

    Wolltest Du schon immer diese berufliche Richtung einschlagen? Würdest Du dabei im Nachhinein etwas anders machen, um Dein Ziel zu erreichen?

    Schwer zu sagen. Ich wusste schon immer, dass ich die Herausforderung brauche und auch suche. Ein Beispiel: In der Schule musste ich eine Klasse wiederholen, nur wegen Französisch….naja und Mathe. ☺ Aber dennoch habe ich meinen Bachelor in Französisch gemacht. Darauf bin ich auch wirklich stolz! Im Leben hätte ich nicht gedacht, dass ich kleines Mädchen aus der Weltstadt Menden, mal in Kiel ein Restaurant mit meiner besten Freundin leite – ist ja auch irgendwie ein bisschen abwegig. Aber ich glaub genauso bin ich. Ich habe aber auch lange gebraucht, um genau das herauszufinden. Ich mag es nicht in einer Aufgabe gefangen zu sein, die sich nicht ändert. Aber hey, die Herausforderung, ein Restaurant während der Corona-Pandemie hochzuziehen, hätte es vielleicht auch nicht unbedingt sein müssen, aber so ist das dann nun mal. Wir sitzen ja alle im selben Boot irgendwie.

    Ich glaube es ist niemals verkehrt einfach das im Leben zu machen, worauf man Lust hat, wenn man es mit Bedacht tut und niemandem damit schadet. Man muss eben für sich selbst entscheiden, was einen glücklich macht und manchmal muss man bestimmte Dinge ausprobieren, um festzustellen, was man eben nicht möchte. So war es mit meinem Studium auch. Trotzdem habe ich ja einiges mitgenommen. Ich spreche zwei wunderbare Fremdsprachen, habe im Ausland gelebt, gelernt wie man sich selbst organisiert, wie man recherchiert und wie man mit Problematiken umgeht. Das hat mir wirklich viel gebracht. Und dafür bin ich dankbar, dass ich das alles machen konnte. Deswegen würde ich nichts anders machen. Ich glaube, ich habe meine Zeit im Studium gut genutzt, um mich weiterzuentwickeln und mich ja vielleicht sogar genau darauf vorzubereiten, was ich jetzt mache.

    Wie glaubst Du wird sich die Branche weiterentwickeln?

    Ich glaube schon, dass ein Trend für einen bewussten Konsum deutlich zu erkennen ist. Dementsprechend würde ich einschätzen, dass wir ganz gut den Zahn der Zeit mit unserem Konzept getroffen haben. Wir sprechen damit aber auch eine ganz bestimmte Zielgruppe an. Es gibt ja auch viele andere Betriebe, die eine ähnliche Philosophie haben wie wir. Aber das bewerte ich ganz positiv. Ich finde das ja selbst total gut und gehe auch gerne dorthin.

    Auch wenn es die Konkurrenz sein mag, arbeiten wir dennoch an einer gemeinsamen Sache, um eine bestimmte Message zu vermitteln. Außerdem belebt die Konkurrenz ja bekanntermaßen das Geschäft. Trotzdem glaube ich, dass wir hier in Kiel ein ganz gutes Alleinstellungsmerkmal haben und eine ganz klare Kante fahren. Trotzdem hoffe ich, dass sich die Branche im Bereich der Gastronomie hier in Kiel in eine nachhaltigere Richtung entwickelt und die Leute einfach bewusster Essen gehen. Aber das ist auch zu erkennen und das freut mich sehr.

    Sonja Lugowski ist ausgebildetet Köchin und die Chefin in der Küche
    Sonja Lugowski ist ausgebildetet Köchin und die Chefin in der Küche

    Gab es einen Aha-Moment in deinem Job?

    Ja, diesen Moment gab es definitiv! Ich habe für mich selbst schon in den ersten Tagen nach unserer Eröffnung gemerkt, dass man ganz anders arbeitet, wenn man weiß, dass man das für sich selbst tut und es dabei um seine eigene Existenz geht. Wenn man sich selbst etwas überlegt hat, an sein Konzept glaubt, man sich all diese Sachen selbst erarbeitet hat und dementsprechend dahintersteht, dann kann man das ganz anders vermitteln – nämlich viel besser. Und das ist einfach das Schöne daran. Alle Sachen, die wir in unserem Restaurant anbieten haben wir selbst probiert, ausgesucht oder hergestellt und erst wenn man selbst damit zufrieden ist, dann kann man total selbstbewusst zu den Menschen hingehen und es anbieten. Denn genau dann tut man das mit einem guten Gewissen.

    Ich habe mich während der Arbeit in keinem Moment schlecht gefühlt und ich glaube, das merken die Gäste auch. Es ist natürlich immer schön, wenn man die Sicherheit hat, wie zum Beispiel einen Arbeitgeber zu haben, der für alles die Verantwortung trägt. Aber es macht einfach so viel mehr Spaß, wenn man seine eigenen Ideen umsetzen kann. Immer wenn ich eine Idee habe, die auf den ersten Blick verrückt erscheint, kann ich sie nun ausprobieren (nach Rücksprache mit Sonja ☺).

    Ich weiß, dass viele Leute von mir und Sonja denken, dass wir ein klein bisschen verrückt sind und auch mal alberne Ideen haben und damit aus der Reihe tanzen mögen, aber im Endeffekt haben sich genau diese Sachen immer als genau richtig herausgestellt. Und alles was man selbst für gut empfindet, ist für den Moment auch das Richtige. Klar, man hat Momente, in denen man auch mal feststellt, dass eine Idee vielleicht nicht so gut gewesen ist, aber dann hat man immer die Möglichkeit wieder etwas daran zu verändern. Man muss einfach alles ausprobieren. Das direkte Feedback bekommt man ja durch seine Gäste. Und das ist doch so viel wert. Deswegen ist mein Motto: Einfach machen. Nicht lang schnacken, Kopf in Nacken.☺Man kann alles zerdenken, totreden, totschweigen, was auch immer, aber besser ist MACHEN! Alles andere bringt einen in dieser Branche nicht weiter. Das und Authentizität.

    Welche persönlichen Ziele verfolgst Du in den nächsten Jahren?

    Ich hoffe einfach, dass uns unser Donnerlüttchen uns in den nächsten Jahren noch ganz viel Freude bereiten wird und wir dabei ganz viele Menschen auf eine norddeutsche Reise schicken können. Ich hätte auf jeden Fall noch Lust, mal ein eigenes Produkt zu entwickeln, vielleicht einen Schnaps oder sowas – darauf habe ich so richtig Bock. Mal schauen, welche Türen sich da noch so öffnen. Aber die Welt der Spirituosen hat es mir irgendwie angetan. Also bei Interesse, immer gerne an mich wenden.☺

    Außerdem sind wir gerade dabei, das erste Kieler-Korn-Tasting zu organisieren. Das findet am 26.09 statt und wir freuen uns schon so lange darauf! Make Korn Great Again! Das ist unser Motto! Außerdem wäre so eine kleine Schwester vom Donnerlüttchen in Form einer Strandbar ziemlich cool. Aber das sind wieder so Ideen, die man im Kopf hat. Vielleicht in 10 Jahren. Grad bin ich froh, wenn ich mal 6 Stunden schlafe. Mal einen Tag nicht an die Arbeit denke, wenn wir unsere zwei Ruhetage haben, es schaffe meine Wäsche zusammenzulegen, um nicht aus dem Wäschekorb zu leben. Diese Selbstständigkeit verlangt einem nämlich auch einiges ab. Das sind also auch Ziele, die ich verfolge. Ich fange also klein an.

    Hast Du einen Ausgleich zur Arbeit?

    Den Ausgleich zu Arbeit finde ich meistens am Strand. Oftmals fahren wir nach Feierabend nochmal eben mit dem Bulli an die Förde oder einfach irgendwo ans Wasser, um die Ruhe zu genießen. Eben raus aus der Stadt, ein bisschen runterkommen. Das brauchen wir manchmal einfach. Sonja und ich gehen gerne campen und lieben beide das Windsurfen. Wenn Wind da ist, dann sind wir eigentlich immer irgendwo auf dem Wasser. Das ist das Schöne an Kiel: Das Meer ist nicht weit.

    Auf dem Wasser ist man alleine mit seinem Surfkram unterwegs und das ist der perfekte Ausgleich zum Arbeitsalltag. Verreisen ist momentan natürlich schwierig und auch zeitlich etwas schwierig einzurichten. Aber wir versuchen so gut es geht unsere freie Zeit zu nutzen. Was wir übrigens auch richtig gerne machen, wenn wir selbst nicht arbeiten, dann testen wir gerne Restaurants aus. Es tut so gut nach so einer Arbeitswoche in ein Restaurant zu gehen und es sich dort richtig gut gehen zu lassen. Wir sagen dann immer: Lass uns heute mal so richtig konsumieren gehen!

    Nicht nur im Donnerlüttchen ein eingespieltes Team, auch im Privatleben verbindet die beiden eine enge Freundschaft
    Nicht nur im Donnerlüttchen ein eingespieltes Team, auch im Privatleben verbindet die beiden eine enge Freundschaft

    Würdest Du eine Anekdote aus deinem beruflichen Alltag erzählen?

    Oh Gott, da könnte man sicherlich einiges erzählen. Es passieren immer so viele Sachen und verrückte Dinge! Aber wenn ich so drüber nachdenke… Ich finde es manchmal einfach echt lustig, wozu man fähig sein kann. Alleine diese ganze Baustelle, die wir hier hatten, bringt mich, wenn ich daran zurückdenke, jedes Mal zum Lachen. Auch wenn es zwischendurch überhaupt nicht witzig war. Aber das, was wir im Endeffekt daraus gemacht haben, ist der Knaller. Wenn wir darüber nen Film gedreht hätten, wäre es ne Komödie gewesen.

    Zwischenzeitlich hatten Sonja und ich so lustige Ideen, wie wir den Gastraum einrichten, mit Dingen die wir am Strand gefunden haben oder auf dem Sperrmüll entdeckten. Häufig haben sich unsere Freunde, wenn wir davon erzählt haben richtig lustig über uns gemacht und dachten sich, dass das überhaupt nichts werden kann. Aber im Endeffekt ist aus der doofen Idee dann immer eine coole Sache geworden, wie zum Beispiel ein paar individuelle Designer-Lampen oder eine Blumenampel. Bei uns ist alles einfach ein wenig anders würde ich meinen 😉

    Ich danke Dir für das aufschlussreiche Interview!

    Ich persönlich habe mir auch ein Bild vom Donnerlüttchen gemacht und bin begeistert.

    Wer den Korn Sour noch nicht kennt, sollte definitiv im Donnerlüttchen vorbeischauen!
    Wer den Korn Sour noch nicht kennt, sollte definitiv im Donnerlüttchen vorbeischauen!

    Interview: Jana Pohlmann

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  • Was macht eigentlich Tina, ausgebildete Sängerin mit den Schwerpunkten Rock, Pop & Jazz?

    Tyna beim Dynamit Release Konzert im November im Logo in Hamburg
    Tina beim Dynamit Release Konzert im November 2019 im Logo Hamburg (Photo Credit: Zephira)

    Moin Tina, Du bist ausgebildete Sängerin mit den Schwerpunkten Rock, Pop & Jazz. Wie sieht Dein aktueller Arbeitsalltag aus?

    Hey Jana, das werde ich sehr häufig gefragt, da viele Menschen sich gar nicht vorstellen können, was man als selbstständige MusikerIn so den ganzen Tag macht. Es ist auf jeden Fall sehr abwechslungsreich, jeder Tag ist anders, jeder Tag ist neu. Mal stehe ich früh auf, mal spät, je nachdem was am Abend vorher anstand. Ich liebe es zu frühstücken und kann auf meinen Kaffee morgens nicht verzichten. Danach setze ich mich meist an meinen Laptop, checke Mails und überleg mir Dinge für Social Media. Meistens bleibe ich an den Mails und Erledingungen ziemlich lange hängen. An manchen Tagen gebe ich dann Gesangsunterricht in meinem Unterrichtsraum oder fahre in eine Musikschule. Ab und an auch ins Tonstudio, wo ich Songs für andere einsinge, die dann zum Beispiel für Werbung genutzt werden.

    An manchen Tagen finden dann auch noch Bandproben statt. Zwischendurch schreibe ich Songs, spiele Gitarre oder Klavier und treffe mich immer wieder mit anderen MusikerInnen, vernetzte mich und tausche mich aus. Das inspiriert mich. ☺ Am Wochenende bin ich normalerweise immer unterwegs und spiele Konzerte. Mal auf Festivals, Clubs, mal eigene Musik, mal Covermusik.

    Ich bin viel unterwegs und mir macht das auch riesig Spaß, weil ich mich frei entfalten kann und frei bin. Zumindest war das bis März so.

    Seit Corona hat sich alles verändert.  Die Wochenenden sind gezwungenermaßen frei und ich zähle die Tage, bis ich wieder Konzerte spielen darf. Ich nutze die Zeit, um mehr Songs zu schreiben, aber sich selbst zu motivieren, ist aktuell gar nicht so leicht. Für die Veranstaltungsbranche ist das alles gerade Horror. Wir haben Arbeitsverbot, wir sind die ersten, die nicht mehr arbeiten durften und werden die letzten sein, die wieder arbeiten dürfen.

    Seit 2013 gibt es das Musikprojekt „TYNA“. Ab 2016 ist es ein Solo-Projekt von Dir. Hat sich die Musik in der Zeit gewandelt und wo steht Deine Musik heute?

    Vor vier Jahren ist meine ehemalige Band ausgestiegen. Das hat mich damals schwer getroffen und ich habe einige Jahre gebraucht um herauszufinden, wie ich nun musikalisch weitermachen möchte. Bis 2018 habe ich immer wieder versucht nicht anzuecken und habe viele Dinge nicht gesagt, die eigentlich „raus“ wollten. Das hat sich mittlerweile geändert, auch weil ich mich persönlich sehr verändert habe. Diese ganzen Prozess habe ich in neuer Musik verarbeitet, die mich zu hundertprozent wiederspiegelt. Meine „DYNAMIT“-EP mit deutschsprachigem PopPunk mit NDW (Neue Deutsche Welle) Einfluss kam im November raus. Ich glaube aber, dass man sich immer weiterentwickelt, so wie die Musik auch. Aktuell arbeite ich gerade an neuen Songs. Diese sind noch ein bisschen NDW- lastiger.

    Gab es in Deinem Werdegang eine Person oder einen Moment, der Dich dorthin gebracht hat, wo Du jetzt bist?

    Es gibt immer wieder Momente und Menschen, die mich inspirieren. Das sind manchmal große Festivalmomente, wie das Open Flair Festival, auf dem ich bereits spielen durfte. Aber auch kleine, intime Wohnzimmerkonzerte und die Gespräche mit den Menschen vor Ort. Was mich aber auf jeden Fall im letzten Jahr sehr geprägt hat, war der Hamburger Popkurs. Ich habe meine Liebe zu Synthesizern entdeckt. Das wird man auch in den neuen Songs hören, die gerade den letzten Feinschliff bekommen.

    Mit diesem Konzert im November gewann Tyna den Krach & Getöse Preis für das beste Newcomerkonzert (Photo credit: Zephira)
    Mit diesem Konzert im November gewann die Band den Krach & Getöse Preis für das beste Newcomerkonzert (Photo Credit: Zephira)

    Wie entwickelst Du dich in der Branche weiter?

    Ich glaube, dass es wichtig ist, offen für vieles zu sein. Sich neue Musikgenres anzuhören, Sachen auszuprobieren und sich einfach selbst keine Regeln zu setzen. Im letzten Jahr durfte ich den Popkurs der Hochschule für Musik & Theater in Hamburg besuchen. Das ist ein Kontaktstudiengang, in dem es genau darum geht, sich frei zu entfalten und alle musikalischen Tabus zu brechen.

    Wolltest Du schon immer diese berufliche Richtung einschlagen?

    Eine Freundin aus Kindheitszeiten hat mir vor ein paar Jahren ein Freundschaftsbuch von früher gezeigt mit den Worten: „Guck mal, du hast tatsächlich deinen Kindheitstraum umgesetzt.“ Berufswunsch: Sängerin

    Bunt, laut und wild – Tina ist eine Vollblutmusikerin (Photo Credit: Foxontherun)

    Du setzt dich für die Deutsche Depressionshilfe ein: Wie bist Du dazu gekommen und wie sieht Dein Engagement aus.

    Pro verkaufter „DYNAMIT“ CD spende ich 1€ an die Deutsche Depressionshilfe. Viele Menschen haben immer noch Angst über psychische Krankheiten zu sprechen, für viele ist es immer noch ein Tabu-Thema. Das finde ich total schlimm, denn es sind viel mehr Menschen davon betroffen, als man denkt. Auch ich hatte sehr lange mit schlimmen Depressionen zu kämpfen und war jahrelang in Therapie. Mittlerweile kann ich damit viel besser umgehen, weiß aber auch, dass es immer ein Teil von mir sein wird. Ich möchte anderen Betroffenen Mut machen, sich Hilfe zu suchen. Da wo Regen ist, ist auch irgendwo Licht!

    Wie sieht es mit Plattenfirmen aus?

    Schwieriges Thema. Ich persönliche mache alles selber: Managen, Konzerte buchen, Social-Media, Songs schreiben, Pläne schmieden, Musikveröffentlichungen planen. Bei meiner letzten Veröffentlichung haben mir die Mädels von kosmopolit records geholfen. Ich liebe es unabhängig zu sein und finde auch, dass man heutzutage im Gegensatz zu früher kein Label (Plattenfirma) mehr haben muss. Natürlich merke allerdings immer wieder, wie sehr ich mit TYNA und meinem 24h/Tag auch an meine Grenzen stoße (es gibt keinen geregelten „Feierabend“). Ich hätte schon gerne mehr Zeit für mein Songwriting und zum Üben. Leider nimmt die meiste Zeit der ganze andere „Kram“ ein. Deshalb bin ich gerade dabei mich nach einem passenden Management/Label umzuschauen. Allerdings ist mir der zwischenmenschliche Part in der Zusammenarbeit am wichtigsten und die Liebe zu meiner Musik. Sollte das nicht passen, mache ich doch lieber wieder alles selber.

    Psssst: Das ist übrigens ein Spoiler für einen meiner neuen Songs. Der wird nämlich „Immer alles selber machen“ heißen.

    Gab es einen Aha-Moment in Deinem Job?

    Leider ist die Corona-Zeit ein großer Aha Moment. Mir wurde krass bewusst, wie wenig Wertschätzung wir MusikerInnen (sowie alle anderen Menschen aus der Veranstaltungsbranche!) erhalten. Es gibt kaum staatliche Unterstützungen für uns, wir werden alle mit Hartz4 „abgespeist“, egal wie viel Steuern wir die letzten Jahre gezahlt haben. Ich bin auch der Meinung, Gesundheit muss an erster Stelle stehen, aber es müssen andere Lösungen für alle Soloselbstständigen her! Ich höre immer das Argument: „Ihr braucht doch Rücklagen!“ – Aber wer hat schon Rücklagen, um vermutlich ein Jahr lang ohne Arbeit zu überleben?! Wir haben diesen Job aus Liebe gewählt, das ist sozusagen unsere Berufung. Für mich ist es besonders schlimm. Ich habe alle meine Rücklagen in „DYNAMIT“ gesteckt, weil ich 2020 viele Konzerte gespielt hätte. Mit diesen Einnahmen hätte ich die gesamten Kosten wieder „rückfinanziert“.

    Du hast einen Podcast, erzähle gerne etwas darüber.

    Das einzig gute an der aktuellen Situation ist, dass ich in den letzten Monaten mehr Zeit für viele anderen Dinge hatte. Ich habe schon länger über einen Podcast nachgedacht. Einen Podcast, in dem nicht nur über Musik gesprochen wird, sondern auch persönliche Themen wie eben Depressionen. Ich lade mir dazu immer mal Gäste ein wie aktuell eine Freundin, die Psychologie studiert.

    Der Tynamit Podcast, neue Folgen gibt es immer alle 4-  6 Wochen
    Der Tynamit Podcast, neue Folgen gibt es immer alle 4- 6 Wochen

    Welche persönlichen Ziele verfolgst Du in den nächsten Jahren?

    In erster Linie nur Songs zu schreiben, neue Musik veröffentlichen und mich weiterhin nicht unterkriegen lassen.

    Ausgleich zur Arbeit?

    Ich reise total gerne. Das ist ja aktuell eher schwierig, weshalb ich das Lesen wieder für mich entdeckt habe. Ich stehe total auf Fantasy und psychologische Bücher. Was ein Kontrast, aber ich mag es!

    Fantasy- und tiefgründige Bücher gehören zu Tynas Favoriten
    Fantasy- und tiefgründige Bücher gehören zu Tinas favorisierter Literatur

    Wie stehst Du zu Live Konzert Alternativen wie Online-Konzerte oder Autokonzerte?

    Ich habe ein paar Live-Stream-Konzerte gespielt und fand das auch toll. Aktuell habe ich es allerdings erstmal eingestellt, weil es einfach kein „richtiges“ Live-Konzert ersetzen kann. Genauso ist das mit Autokonzerten und Co. Ich brauche Gesichter, Schweiß und Action. Das ist aktuell so leider einfach nicht umsetzbar..

    Wie kann man Euch MusikerInnen aktuell unterstützen?

    Besucht unsere Homepages und bestellt Merchandise-Artikel. Teilt unsere Musik, packt sie in eure Playlisten, folgt uns auf allen Kanälen und erzählt es weiter.

    Satz zum Abschluss?

    Ich treffe immer viele Menschen, die geschockt sind, dass wir MusikerInnen und Bands bei Spotify pro Stream gerade mal 0,004 Cent verdienen.

    Danke Tina für das aufschlussreiche Interview!

    Interview: Jana Pohlmann

    Fotos: Zephira, foxontherun

    Tyna auf Spotify.

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  • Was macht eigentlich Gloria Glogau, angestellt als geisteswissenschaftliche Referentin und sozialpädagogische Mitarbeiterin im Jugendmigrationsdienst des CJD Nord?

    Gloria Glogau (27) im Homeoffice
    Durch Corona musste Gloria viel von Zuhause aus arbeiten, Videokonferenzen gehörten dabei zur Tagesordnung

    Moin Gloria, Du bist angestellt als geisteswissenschaftliche Referentin und sozialpädagogische Mitarbeiterin im Jugendmigrationsdienst des CJD Nord. Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus?

    Ich bin im CJD Nord im Bereich Migration, Forschung und Beratung tätig. Zum einen als Sozialforscherin und Referentin, zum anderen als sozialpädagogische Mitarbeiterin im Jugendmigrationsdienst. Ich forsche derzeit im Rahmen zweier EU-Projekte zu den Themen Opfer rechter Gewalt und Radikalisierungsprävention. Daher verbringe ich einerseits natürlich recht viel Zeit vor meinem Laptop, recherchiere und schreibe. Ich darf in diesem Bereich jedoch auch Expert*innen interviewen und transnationale Austausche organisieren, sodass ich  –soweit möglich-  auch regelmäßig unsere Projektpartner*innen in Portugal, Spanien, Italien oder auch Slowenien besuchen darf. Als Mitarbeitende des Jugendmigrationsdienstes war ich seit Ende 2018 im Rahmen eines Projekts in vielen Jugendtreffs unterwegs, um junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund für gemeinsame Aktivitäten zu begeistern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. Unter anderem durfte ich auch in einer Geflüchtetenunterkunft in Kiel aktiv sein, was mich sehr geprägt hat. Das Projekt endete jedoch im Juni 2020. Seither bin ich vor allem dafür zuständig, Gruppenangebote für unsere Zielgruppe zu konzipieren und durchzuführen, sowie Fortbildungen und Workshops zu Themen wie Diskriminierung, Radikalisierungsprävention oder interkultureller Sensibilisierung  zu entwickeln. Außerdem ist Netzwerkarbeit natürlich ein wichtiger Teil meiner Arbeit.

    Wie viel Pädagogik und wie viel Wissenschaft steckt in Deinem Aufgabengebiet?

    Mein Job hat 2018 sehr praktisch begonnen, wurde mit der Zeit aber immer theoretischer. Ich war im letzten Jahr sehr viel im Kontakt mit Jugendlichen, habe Multimedia- oder auch Graffiti-Workshops mit ihnen durchgeführt und viel von ihnen erfahren dürfen. Diese Erfahrungen helfen mir jetzt sehr für meine wissenschaftliche Arbeit und die Erarbeitung von Fortbildungen oder Workshops, die andere Menschen für Themen wie Migration und Diskriminierung sensibilisieren wollen. Durchgeführt werden diese wiederum in Schulen oder Vereinen, sodass ein stetes Zusammenspiel aus Pädagogik und Wissenschaft entsteht, was mich sehr freut.

    Wie bist Du zu dieser Position gekommen? Dein Universitäts-Abschluss “Master of Arts in international vergleichender Soziologie und Politikwissenschaften” lässt zunächst eine andere Idee von Anstellung aufkommen?

    Durch mein Studium bekam ich umfangreiche Einblicke in gesellschaftliche Prozesse und Phänomene und verspürte mehr und mehr den Wunsch, dass Menschen sich über Themen wie soziale Ungleichheit, Migration oder Feminismus  informieren bzw. informiert werden sollten, um so Vorurteile abzubauen. Auch Praktika, zum Beispiel bei der Heinrich-Böll-Stiftung, haben den Berufswunsch Referentin in mir befeuert. Da ich schon immer gerne Vorträge gehalten, Texte geschrieben und diskutiert habe, war die Anstellung beim CJD eine tolle Chance für mich, dies umzusetzen. In meine pädagogische Tätigkeit bin ich durch Praktika und Fortbildungen nach und nach hineingewachsen. Dieser Bereich ist nämlich tatsächlich ein neuer für mich, der jedoch sehr viel Abwechslung in meinen Alltag bringt.

    Glorias Arbeit orientiert sich an bestimmten Leitsätzen: Leave No One Behind
    Glorias Arbeit orientiert sich an bestimmten Leitsätzen

    Was hast du vor deiner jetzigen Anstellung gemacht?

    Ich habe mich schon in der Schule sehr für Politik und Philosophie interessiert. Mein Studium, auf das ich dann jedoch aufgrund von viel zu viel Auswahl eher spontan gestoßen bin, hat meinen Horizont in der Hinsicht sehr erweitert. Neben dem Studium habe ich einige Nebenjobs gehabt, die längste Zeit war ich jedoch als Barista in einer Kaffeerösterei tätig. Ich habe jedoch auch als Projektassistentin beispielsweise interaktive Ausstellungen für Kinder und Jugendliche betreuen dürfen oder Teambuilding-Events für Unternehmen durchgeführt. Das alles zeigte mir, dass ich Lust auf die Arbeit mit Menschen habe. Lange Zeit dachte ich jedoch, ich bräuchte mehr Sicherheit und sollte mich weiter in Richtung Wirtschaft entwickeln, sodass ich auch hier Praktika machte und mich zum Beispiel im Bereich Personalmanagement sah. Jedoch merkte ich, dass es mir viel mehr darauf ankommt, dass mein Job mir wirklich Spaß macht, ich flexibel sein kann und neue Dinge lerne und sehe.

    Würdest Du dabei im Nachhinein etwas anders machen, um Dein Ziel zu erreichen?

    Ich bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden mit dem Weg, den ich gegangen bin. Ich habe jedoch versucht, im Master das Fach Pädagogik dazu zu wählen oder zu wechseln, was ich jedoch nicht durfte. Im Nachhinein würde ich mich mehr dahinter klemmen. Auch hätte ich gerne ein Auslandssemester oder –praktikum gemacht.

    War es schwierig für Dich in der Branche Fuß zu fassen und hast Du Tipps für andere Interessierte?

    Es war in dem Sinne schwierig, als dass die Jobausschreibungen, in denen Soziolog*innen und Politikwissenschafter*innen  gesucht werden, eher rar gesät sind. Viele können sich nur schwer vorstellen, was man kann. Daher sind Praxiserfahrungen durch Praktika, ehrenamtliche Tätigkeiten und Nebenjobs extrem wichtig, um sich gut zu verkaufen. Außerdem hilft es auch für das spätere Arbeitsleben die ein oder anderen Kontakte in der Branche zu haben.

    Das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands e.V. ist ein Bildungs- und Sozialunternehmen, welches seine Arbeit auf Basis des christlichen Menschenbildes gestaltet.

    https://www.cjd.de/ueber-uns/profil/

    Inwiefern spielt der Glaube eine Rolle in Deinem Job?

    Ich muss gestehen, dass mich der Name „Christliches Jugenddorfwerk“ zunächst auch irritiert hat und ich nicht so wirklich wusste, wer und was da nun auf mich zukommt. Bereits beim Bewerbungsgespräch merkte ich jedoch, wie locker und offen die Atmosphäre im Team ist. Aufgrund der Geschichte und Konzeption des Bildungsträgers ist der christliche Glaube natürlich erwünscht, jedoch wird niemand ausgeschlossen, der nicht Mitglied einer Kirche ist und auch das Missionieren gehört in keinster Form zu den Aufgaben der Mitarbeitenden. Letztlich geht es darum, wie auch bei anderen Trägern, christliche Werte wie Respekt und Toleranz gegenüber anderen in der täglichen Arbeit zu vertreten und nach außen zu tragen. Ich denke damit können sich viele Menschen identifizieren.

    Gab es einen Aha-Moment in Deinem Job?

    Wie bereits erwähnt habe ich mich schon vor meiner Anstellung beim CJD Nord Ende 2018 sehr für politische und gesellschaftliche Themen interessiert. Durch den engen Kontakt mit Jugendlichen habe ich jedoch noch einmal eine andere Perspektive auf manche Themen einnehmen können. Besonders die Arbeit mit geflüchteten Jugendlichen, ihre Schilderungen und ihr Lebensumfeld haben mich sehr geprägt und meinen Wunsch noch einmal verstärkt, Mauern in den Köpfen anderer Menschen abbauen zu wollen.

    Hatte Corona einen Einfluss auf Deine Arbeitsweise?

    Auch vor Corona war Homeoffice bei uns möglich, trotzdem haben wir uns im Team meist vier Mal die Woche gesehen. Durch Corona war dies nur noch via Videokonferenz möglich. Auch zukünftig werden wir das Homeoffice weiter ausbauen, trotzdem ist der persönliche Kontakt unersetzbar. Durch Corona war es uns außerdem nicht mehr möglich, mit unserer Zielgruppe im Kontakt zu bleiben, sodass wir umdenken mussten, um junge Menschen auch von zu Hause aus zu erreichen. Ein Teil des Teams hat daher einen Youtubekanal ins Leben gerufen, auf dem sich junge Menschen zu Themen, die sie in diesen verrückten Zeiten beschäftigen, zu Wort melden konnten. Außerdem haben wir Videos dazu gedreht, wie man sich die Zeit sinnvoll vertreiben kann und beispielsweise zum Thema Maskenpflicht aufgeklärt.  Vor der Kamera sitzen und Videos drehen war für uns alle etwas komplett Neues und hat anfangs wirklich Überwindung gekostet. Am Ende hat es aber Spaß gemacht und ich konnte daran wachsen.

    Gloria ist gerne im Freien unterwegs, hier unternimmt sie eine Fahrradtour durch Kiel
    Gloria ist gerne mit dem Fahrrad im Freien unterwegs

    Welche persönlichen Ziele verfolgst Du in den nächsten Jahren?

    Mein Ziel ist lebenslanges Lernen, sodass ich mich gerne in verschiedenen Bereichen weiterbilden würde. Ich möchte weiter in die Materie Pädagogik und Soziale Arbeit einsteigen. Außerdem möchte ich mir die Flexibilität im Job beibehalten und sehe mich auch in Zukunft in keiner typischen 9 to 5-Anstellung. Für mich ist mein Job nicht der Mittelpunkt meines Lebens, mir ist Balance wichtig. Nur wenn ich auch privat zufrieden bin und mich weiterentwickel, kann ich meinen Job mit Leidenschaft ausüben.

    Hast Du einen Ausgleich zur Arbeit?

    Für mich ist ein aktives Hobby als Ausgleich zur Arbeit am Laptop unverzichtbar. Daher findet man mich auf meiner Matte sowohl mit Sonnengrüßen als auch mit Gewichten wieder. Ich bin außerdem gemeinsam mit meinen Freund sehr viel mit dem Rad in der Natur unterwegs. Reisen ist eine große Leidenschaft von mir, die ich derzeit jedoch auf Deutschland und Umgebung geschränkte. Ich freue mich jedoch auch sehr, wenn es mal wieder in die Ferne geht.

    Gloria erkundet gerne unbekannte Orte, hier 2018 in Italien
    Gloria erkundet gerne unbekannte Orte, hier 2018 in Italien

    Vielen Dank für das Interview !

    Interview: Jana Pohlmann

    Fotos: Isabelle Glogau

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    Sie benötigen Hilfe bei Ihrem Firmentext, der Abschlussarbeit oder einer Hausarbeit? Ich kann Ihnen inhaltlich oder auf der syntaktisch-grammatischen Ebene helfen. Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören.

  • Was macht eigentlich Denise Lentge, Heilpraktikerin und staatlich geprüfte Kosmetikerin?

    Denise Lentge vor ihrer Praxis in Hamburg-Winterhude

    Moin Denise, Du bist seit 2018 Heilpraktikerin und seit 2014 staatlich anerkannte Kosmetikerin in Deiner eigenen Praxis in Hamburg-Winterhude. Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus?

    Seit Juli 2019 darf ich PatientInnen in meiner Praxis in Hamburg-Winterhude begrüßen. Dort führe ich unterschiedliche Behandlungen und Therapien der Alternativmedizin oder medizinischen Kosmetik durch. Meine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Haut, Darm und Hormone – das heißt zu mir kommen vor allem PatientInnen mit Hautproblemen wie Akne oder Neurodermitis oder Problemen mit dem Darm bzw. mit dem Hormonsystem. Ich habe täglich 8 bis 12 Behandlungs- termine und wende, je nach Beschwerden und Therapiekonzept, eine individuelle Behandlung an, um den Gesundheitszustand des Patienten zu verbessern und ihm somit zu mehr Lebensqualität zu verhelfen.

    Wie kamst Du auf die Kombination aus Heilpraktikerin und Kosmetikerin?

    Für mich war schon seit meiner frühen Kindheit klar, dass ich Kosmetikerin werden möchte. Alle anderen Mädels hatten immer den Wunsch Tierärztin oder Lehrerin zu werden – Ich hingegen habe in die Freundebücher geschrieben, dass ich mal Kosmetikerin werden möchte. Das lag wahrscheinlich unter anderem daran, dass meine Mutter mich früh mit zu ihrer Kosmetikerin genommen hat, bei der die Stimmung sowie die Atmosphäre einfach unglaublich waren. Als ich dann selbst positive Erfahrungen mit der Alternativmedizin gemacht habe, dachte ich: „Das möchte ich auch können!“, und dachte mir weiter: „Hey, warum nicht einfach beides kombinieren?“ Während meiner Kosmetikausbildung habe ich zudem schnell gemerkt, dass mir die Kosmetik allein nicht ausreicht und ich mehr wissen, können und verändern möchte.

    In dem Zusammenhang: Deine Meinung zu Naturheilkunde vs. Schulmedizin?

    Ehrlich gesagt wünsche ich mir, dass es irgendwann gar keine Debatte „Naturheilkunde vs. Schulmedizin“ mehr geben wird, sondern dass sich beide Anwendungen ergänzen. Die Schulmedizin ist wichtig und notwendig und bei akuten Erkrankungen rettet sie Leben. Dennoch bietet bei manchen Erkrankungen, vor allem bei chronischen Leiden, die Naturheilkunde einfach bessere Strategien für den Genesungsverlauf. Die Naturheilkunde sieht den Menschen ganzheitlich, also als eine Einheit aus Körper, Geist und Seele und geht dabei den Ursachen der Beschwerden auf den Grund, anstatt nur die Symptome zu behandeln. Zunächst überlegte ich auch Hautärztin zu werden, aber nach einem Praktikum in einer Hautarztpraxis war mir direkt klar: So möchte ich nicht arbeiten. Fließbandarbeit, Zeitdruck, Abfertigung, wodurch keiner der Patienten mit einem guten Gefühl aus dieser Praxis gehen wird. Womit ich der Ärztin keine Schuld zusprechen möchte, sondern das Gesundheitssystem räumt der Arzt-Patienten-Beziehung einfach nicht mehr Zeit ein. Deshalb habe ich mich dafür entschieden Heilpraktikerin zu werden, denn hier kann ich mir für meine PatientInnen soviel Zeit nehmen wie ich möchte und habe auch in der Auswahl der Therapieform und der Medikamente freie Hand. So ist es mir möglich vollkommen individuell zu arbeiten.

    Denise Lentge (28) hat ihren Traum von der eigenen Praxis wahrgemacht und arbeitet hier nach dem Motto:
    Natürlich schön gesund

    Gab es in Deinem Werdegang einen turning point, also einen Moment, der Dich zu Deinem jetzigen Beruf geführt hat?

    Ja, mein turning point war meine eigene Erkrankung bzw. mein eigener Leidensweg. Ich hatte seit meiner Kindheit immer wieder unerträgliche Bauchschmerzen, weshalb ich zweimal im Krankenhaus mit Verdacht auf Blinddarmdurchbruch war. Die Ärzte wussten nicht was mir fehlte, woraufhin mein Vater vom Chefarzt des Krankenhauses in meiner Anwesenheit mit den Worten: „Herr Lentge, Ihre Tochter ist ein Hypochonder“ abgespeist wurde. Ein paar Jahre später saß ich bei meinem Heilpraktiker, der eigentlich nur meinen Heuschnupfen behandelte und er fragte mich: „Denise, hast Du manchmal Bauchschmerzen?“ Ich war etwas überrascht, für mich war Bauchschmerz mittlerweile seit über fünf Jahren mein täglicher Begleiter. Er hat daraufhin herausgefunden, dass ich allergisch auf Gluten reagiere. Das war im Jahr 2009 – damals kannte niemand Gluten. Ich habe also meine Ernährung innerhalb von wenigen Tagen auf 100 Prozent glutenfrei umgestellt und es ging mir so gut wie nie zuvor. Die Glutenallergie wurde übrigens dann auf Anraten meines Heilpraktikers auch von meinem Hausarzt im Blut bestätigt. Nach drei Jahren strikter glutenfreier Diät und Darmtherapie konnte ich wieder alles essen und heute ernähre ich mich komplett normal, also vegetarisch, aber wieder glutenhaltig. Diese Erfahrung zeigte mir, dass ich Menschen zu mehr Gesundheit verhelfen, Leiden mindern, und Lebensqualität zurückgeben möchte.

    Was hast du vor deiner Zeit als Heilpraktikerin gemacht?

    Ich habe 2012 in Pinneberg mein Abitur gemacht, danach habe ich direkt meine zweijährige Ausbildung zur staatlich anerkannten Kosmetikerin und Fußpflegerin absolviert. Anschließend wollte ich meinen Heilpraktiker machen, aaaaber dafür muss man leider 25 Jahre alt sein, und somit war ich noch zu jung. Ich habe dann in Kiel an der CAU Ökotrophologie studiert, um die Zeit bis zur Heilpraktikerausbildung zu überbrücken. 2015 durfte ich dann meine dreijährige Vollzeitausbildung zur Heilpraktikerin an der Arcana Naturheilkunde-Akademie beginnen, die ich 2018 erfolgreich beendet habe. Für die Zulassung als Heilpraktiker folgten dann noch die Prüfungen beim Gesundheitsamt –  die wohl schwersten Prüfungen in meinem bisherigen Leben. Aber auch das habe ich gemeistert und somit darf ich mich seit Mai 2018 zu den jüngsten Heilpraktikern in Deutschland zählen. ☺ 

    Würdest du dabei im Nachhinein etwas anders machen, um dein Ziel zu erreichen?

    Ich bin kein Fan davon, Dinge zu bereuen oder mir im Nachhinein den Kopf darüber zu zerbrechen: „Was wäre, wenn…“ Und ich glaube, ich würde ehrlich gesagt alles noch einmal genau so machen. Ich hätte den Heilpraktiker gerne früher gemacht, aber das ist durch das Heilpraktikergesetz ja nicht möglich. Meine Kosmetikausbildung hat mir sehr viel gebracht, was den Umgang mit Kundinnen sowie PatientInnen angeht und da ich nebenbei im Einzelhandel gejobbt habe ,konnte ich auch Erfahrung im Verkauf sammeln. Das war für mich auch neben meiner Ausbildung zur Heilpraktikerin eine gute Abwechslung.

    Denise mit ihrer Hündin Sally

    Hast Du Tipps für andere in der Branche, die beispielsweise eine eigene Praxis eröffnen wollen? 

    Hör auf Dein Bauchgefühl, glaub an Dich und Deine Vision und vertraue darauf, dass alles genau so kommt, wie es soll. Als HeilpraktikerIn macht man sich fast immer selbstständig, angestellte HeilpraktikerInnen gibt es selten. Jede Selbstständigkeit ist am Anfang zäh, weil die Menschen erst von Dir und deiner Arbeit erfahren müssen. Lass Dir dabei keine Angst einjagen, dass es so viele HeilpraktikerInnen gibt, die wenig erfolgreich sind. Setz die richtigen Hebel in Bewegung, bau ein Netzwerk auf. Und ganz wichtig: Bleib Du selbst. Ich dachte am Anfang, dass ich mich verstellen muss, um richtig professionell zu wirken. Aber das stimmt nicht – Je authentischer Du in Deiner Arbeit bist, umso erfolgreicher wirst Du sein. Davon bin ich überzeugt. In meiner Ausbildung wurde uns verboten, PatientInnen zu duzen. Ich habe mich damit nie wohl gefühlt, weil ich grundsätzlich eher locker bin und siezen total aufgesetzt finde – vor allem bei gleichaltrigen. In meiner eigenen Praxis duze ich 90 Prozent meiner PatientInnen und alle finden das großartig. Nicht nur, dass ich mir viel Zeit nehme und meine PatientInnen ernst nehme, sondern auch, dass ich auf Augenhöhe mit ihnen kommuniziere und nicht mit dem erhobenen Zeigefinger vor ihnen stehe. Im Endeffekt ist es das allerwichtigste, dass Du dich in Deinem Job als TherapeutIn – und das bist Du als HeilpraktikerIn – 100 Prozent wohlfühlst. Welche Umstände dafür gegeben sein müssen, darfst Du selber entscheiden. ☺

    Gab es einen Aha-Moment in deinem Job?

    Puh, ich glaube, ich habe in meinem Job täglich einen Aha-Moment. Wenn man mit Patientinnen arbeitet und therapiert gibt es immer wieder Dinge, die unfassbar sind. Zusammenhänge, die sich aufzeigen, von denen man vorher nur erahnen konnte, dass sie existieren. 

    Wobei, einer der größten Aha-Momente für mich war, als ich gemerkt habe, dass man als HeilpraktikerIn schnell Erfolge, also Resultate erzielen kann. Während meiner Ausbildung haben die DozentInnen nämlich gerne gesagt, dass es Jahre dauert, um als HeilpraktikerIn richtig erfolgreich zu sein. Erfolg ist natürlich für jeden etwas anderes. Für mich bedeutet Erfolg, dass ich täglich Menschen vor mir sitzen habe, die ich auf dem Weg zu mehr Gesundheit und Lebensqualität begleite. Zu sehen, wie es Menschen durch meine Ideen, mein Wissen und meine Erfahrung besser geht, das ist für mich Erfolg und Erfüllung in einem. Dass ich von dieser Berufung leben kann macht es dann für mich absolut perfekt.

    Du hast einen Podcast, kannst Du davon noch ein wenig erzählen?

    Mein Podcast HAU(P)TSACHE natürlich schön gesund wurde im Mai diesen Jahres gelaunched, als wir uns im Corona-Lockdown befanden. Dabei wird alles thematisiert, was mit Gesundheit zu tun hat, unter anderem Ernährung, Stress und Hautpflege. Ich hatte schon seit über drei Jahren die Idee, mal einen Podcast zu starten und habe dann die Corona-Zeit dazu genutzt, meine erste Folge aufzunehmen. Ich hab’s lange erfolgreich vor mir her geschoben und wollte alles perfekt vorbereiten – im Endeffekt saß ich dann an einem Mittwochabend nach neun Stunden Arbeit abends um 22.30 Uhr in meiner Praxis vor dem Mikro und habe einfach losgesabbelt. Ohne Notizen, einfach so. Und was soll ich sagen: Die Resonanz war überwältigend. In meiner ersten Folge spreche ich darüber, wer ich bin und wie ich zu meiner Berufung gekommen bin. Dafür habe ich viel positives Feedback bekommen: Von Patienten, fremden Menschen bei Instagram, Freunden, Bekannten, Menschen, die ich ewig nicht gesehen habe. Das hat mich umgehauen und mir gezeigt: „Hey, mach das weiter!“

    Mittlerweile ist die fünfte Folge des Podcasts Hau(p)tsache online

    Musstest Du Deine Arbeitsweise aufgrund von Corona umstellen?

    Meine Öffnungszeiten habe ich nicht verändert, stattdessen habe ich eine Onlinesprechstunde eingerichtet, welche aber sowieso eingeführt werden sollte. Corona hat den Zeitpunkt also nur ein wenig vorgezogen. Die Onlinesprechstunde wird gut angenommen, nun darf ich sogar Patienten aus der Schweiz, Österreich und Süddeutschland zu meinen Patienten zählen.

    Fast jeder zweite Deutsche (46%) hat schon einmal Naturheilverfahren ausprobiert. 13% der Befragten gaben weiter an, regelmäßig alternative Heilmethoden zu nutzen.

    Statista 2018

    Wie siehst Du das Interesse der Menschen? Hast Du mehr “Anfänger” oder mehr “alte Hasen” bei Dir in der Praxis?

    Ich habe mehr Neulinge bei mir in der Praxis, aber auch einige „alte Hasen“. Ich würde sagen das Verhältnis ist 60 zu 40.

    Weswegen suchen dich die meisten Kunden auf? Gehören zu deinem Kundenstamm mehr Frauen oder Männer?

    Es sind überwiegend weibliche Patienten, da die Themen Haut, Darm und Hormone hauptsächlich die weibliche Bevölkerung betreffen. Ich würde sagen, 80 Prozent meiner PatientInnen sind weiblich. Die meisten PatientInnen kommen zu mir wegen Hautproblemen, also unreiner Haut, Akne, Rosacea,  Neurodermitis oder anderen Ekzemen. Außerdem habe ich auch viele PatientInnen mit Verdauungsbeschwerden von Magenschleimhautentzündung über Reizdarm bis Unverträglichkeiten. Außerdem hormonelle Themen wie Menstruationsbeschwerden, unerfüllter Kinderwunsch oder Probleme nach dem Absetzen der Pille.

    Mittagspause effektiv mit Hündin Sally genutzt

    Was sagst du zu dem Zitat: „Wenn man es genau nimmt, gibt es für Heilpraktiker keine wirkliche Existenzberechtigung!

    Wenn man es genau nimmt, haben HeilpraktikerInnen eine große Daseinsberechtigung: Die große Akzeptanz der PatientInnen belegt das. Ich merke, wie viele Menschen mit Hilfe der Schulmedizin ihr Leiden nicht bekämpfen können, da die Ärzte letztendlich nur die Symptome behandeln: Zum Beispiel bei Hauterkrankungen, die Verschreibung von Cortison-Salbe. Dabei haben Studien nachgewiesen, dass gerade bei chronischen Erkrankungen unter anderem die Ernährung einen immensen Einfluss auf die Gesundheit von PatientInnen hat. Trotzdem lernen Schulmediziner lediglich in zwei Vorlesungen im Zuge ihrer Ausbildung etwas zum Thema Ernährung und Gesundheit. Das reicht natürlich nicht aus, weshalb wir als HeilpraktikerInnen gefragt sind. Dabei stimme ich allerdings zu, dass die Ausbildung staatlich geregelt werden muss und dass solch eine Ausbildung, die ich genossen habe, zum Regelfall werden muss. Während meiner dreijährigen Vollzeitausbildung zur Heilpraktikerin, mit insgesamt 3.000 Stunden, lernte ich, wie man Spritzen setzt und wie man mit PatientInnen umgeht, wie man körperliche Untersuchungen durchführt und wie man dabei Notfälle ausschließt, die absolut nicht zum Heilpraktiker gehören, sondern eine Überweisung zum Hausarzt/Krankenhaus bedürfen. Ich wünsche mir, dass in den nächsten Jahren Kooperationen zwischen HeilpraktikerInnen und HausärztInnen entstehen, um die Patientenversorgung bestmöglich zu gestalten.

    Welche persönlichen Ziele verfolgst du in den nächsten Jahren?

    Beruflich gesehen, möchte ich langfristig eine Art Gesundheitszentrum aufbauen. Ich möchte dabei einen Ort erschaffen, an dem Menschen mit unterschiedlichen Schwerpunkten zusammenarbeiten und somit das größte Potenzial der Heilung für Patienten schaffen.

    Wie verbringst du deine Freizeit?

    In meiner Freizeit verbringe ich viel Zeit mit meiner Hündin Sally, die mittlerweile seit über 10 Jahren meine treue Begleiterin ist. Ich liebe die Natur und es ist für mich wunderschön, meine Mittagspause mit Sally draußen im Stadtpark oder an der Alster zu verbringen. Außerdem tanze ich Afro – eine in Deutschland noch sehr unbekannte Tanzrichtung – bei OnStage. Das ist die Zeit, in der ich meinen Kopf frei bekomme, Lebensfreude tanke und ordentlich ins Schwitzen gerate. Musik gibt mir immens viel Energie, ich tanze und singe eigentlich immer – wenn nicht gerade ein(e) Patient(in) im Haus ist. ☺ Und natürlich verbringe ich liebend gerne Zeit mit meinen Lieblingsmenschen, also Family und Freunden!

    Würdest du zum Abschluss eine Anekdote aus deinem beruflichen Alltag erzählen?

    Puh.. Ich erlebe so einige witzige Situationen mit PatientInnen. Die bisher witzigste Situation war wohl, dass ein Patient mal davon ausgegangen ist, dass ich im Keller unter meiner Praxis selbst die Stuhlproben analysiere. Er wollte mir seine Stuhlprobe also gerne persönlich direkt vorbei bringen. Ich habe ihn dann darüber aufgeklärt, dass ich das ganz gerne dem Labor überlasse. ☺

    Mit Spaß bei der Arbeit

    Und etwas zum Grübeln: Your body is your temple. Der Körper ist der Tempel, in dem wir ein Leben lang wohnen dürfen. Wir betanken unser Auto mit dem besten Benzin, lassen es regelmäßig checken, kaufen die besten Reifen, aber wenn es um unseren Körper geht, nehmen die meisten Menschen die Gesundheit leider heutzutage noch als zu selbstverständlich an und vernachlässigen ihren Körper.

    In diesem Sinne, danke Denise für dieses aufschlussreiche Interview.

    Kleine Tanzeinlage mit Denise Lentge (links) und ihrer Tanzgruppe OnStage vor dem Planetarium in Hamburg

    Interview: Jana Pohlmann

    Fotos: Jana Pohlmann

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  • Was macht eigentlich Ann-Kristin Brandt, Social Media Managerin bei den Hamburg Towers?

    Ann-Kristin Brandt vor der edel-optics.de Arena in Hamburg-Wilhelmsburg
    Ann-Kristin Brandt vor der edel-optics.de Arena in Hamburg-Wilhelmsburg

    Moin Annie, Du bist seit zwei Jahren die Social Media Managerin bei den Hamburg Towers in Wilhelmsburg. Was genau macht Deinen Job so besonders?

    Ich bin im Oktober 2017 als Werkstudentin als Unterstützung für das Marketing-Team zu den Towers gestoßen und habe nach und nach Aufgaben im gesamten Kommunikationsbereich übernommen. Seit Sommer 2018 bin ich nun für die Social-Media-Kanäle der Hamburg Towers zuständig und arbeite mit meinem Kollegen, unserem Pressesprecher, in enger Absprache zusammen, was die Veröffentlichung jeglicher News rund um den Profibasketball und den Verein betrifft. Für mich sind die Hamburg Towers allerdings nicht nur ein einfacher Arbeitgeber, sondern ein Arbeitgeber, der es mir ermöglicht, meine Leidenschaft und Hobby, Basketball, mit der Arbeit zu verbinden. Ich habe jeden Tag viel Spaß auf der Arbeit, ob in der Geschäftsstelle oder in der Arena, dabei arbeite ich mit tollen Kollegen bzw. Teammates zusammen, und habe jeden Tag mit meinem guten Freund, Spalding, zu tun.

    Will hoch hinaus: Ann-Kristin beim Training der Ersten Damen der Towers
    Will hoch hinaus: Ann-Kristin beim Training der Ersten Damen der Towers

    Welche Aufgaben umfasst Deine Stelle? Und wie unterscheidet sich Dein Job von ähnlichen Anstellungen in der Branche?

    Im Vergleich zu einer Agentur oder einer Kommunikationsabteilung eines Unternehmens, in denen es verschiedene große Abteilungen oder Teams gibt, die sich zum Beispiel um Kampagnen kümmern, läuft das bei uns noch alles in kleinen Teams. Unsere Geschäftsstelle umfasst 15 Angestellte, die „Kommunikationsabteilung“ besteht aus drei Personen. Wir wachsen langsam und arbeiten mit Partnern zusammen, die uns in den Bereichen Grafik, Videokreation und Foto unterstützen. Im Vergleich zu großen Agenturen haben wir natürlich auch kleine Kunden, die große Werbe- und Marketingbudgets zur Verfügung stellen. Unser Arbeitsalltag ist geprägt von Basketball, Sponsoren und Partnern, die gemeinsam dafür arbeiten, erfolgreich zu sein: Auf und abseits des Spielfeldes. 

    Wie viel musst Du dafür eigentlich über Basketball wissen?

    Es ist meiner Meinung nach unbedingt nötig, den Basketballsport zu verstehen und zu wissen, wovon man spricht, wenn man einen Spielbericht verfasst oder Postings für Social-Media vorbereitet. Es ist authentisch, wenn ich dabei zum Beispiel nicht vom „Anpfiff“ oder „Stadion“ spreche. Und die Fanbase hat weniger Grund, einen Shitstorm zu starten. 😉 Ein bisschen Leidenschaft für den Basketball und den gewissen Swag, den jede/r Baller/in irgendwie mitbringt, schadet natürlich auch nicht.  

    Aus deiner Erfahrung: Ist die höherklassige Vereinsarbeit (im Bereich Social Media) eine von Männern oder von Frauen dominierte Branche?

    Aus meiner persönlichen Erfahrung in der easyCredit BBL kann ich sagen, dass die ausführenden Kräfte zwischen beiden Geschlechtern schon ganz gut aufgeteilt sind. Die Führung dieser Bereiche und Arbeitskräfte allerdings ist auch in Basketball-Klubs eher von Männern dominiert. Das zu ändern, haben sich die Frauen in unserem Business natürlich als Ziel gesetzt und zeigen, dass sie die gleichen Qualifikationen aufweisen.

    89 % der Frauen und 78 % der Männer sind Social-Media Nutzer: In wie fern werden solche Ergebnisse bei euren Postings berücksichtigt? (Statista 2018)

    Wir analysieren unsere Zielgruppen natürlich regelmäßig durch unsere Analytics tools und beobachten deren Interessen besonders. Die männlichen Fans unserer Base nehmen 70 Prozent ein, das berücksichtigen wir natürlich schon in unseren Postings. Allerdings arbeiten wir auch daran, die weibliche Fanbase auszuweiten und pushen folglich auch den Mädchen- und Damenbereich unseres Vereins auf unseren Social-Media-Kanälen. So wollen wir auch den weiblichen Fans Vorbilder zeigen und Motivation bieten, besser zu werden. Auch, wenn der Profibereich derzeit bei uns von Männern (BBL, JBBL & NBBL) dominiert wird, haben wir das Ziel auch irgendwann im Damenbereich professionell aufgestellt zu sein.  

    Du bist auch vor der Kamera zu sehen, musstest Du Dich zu Beginn dazu überwinden?

    Natürlich war ich beim ersten Interview vor der Kamera, vor allem bei den Live-Interviews, besonders aufgeregt. Mit der Zeit und der Erfahrung wurde ich allerdings sicherer vor der Kamera und habe großen Spaß mit der/m Interviewpartner/in. Am besten ist es immer, natürlich zu sein, dann kann eigentlich nichts schief gehen. Optimal vorbereitet zu sein auf den Gast oder die Gesprächspartnerin ist nebenbei natürlich die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches, interessantes Interview.

    Ann-Kristin bei einem Interview während eines Towers-Spiels. (Photocredit: Marvin Contessi)
    Ann-Kristin bei einem Interview während eines Towers-Spiels (Photocredit: Marvin Contessi)

    Nun die interessanteste Fragen: Wie bist Du zu den Towers gekommen?

    Ich spiele selbst Basketball seitdem ich 16 Jahre alt bin. Ich wollte immer im Sport- und Medienbereich arbeiten und habe das Projekt der Hamburg Towers seit der Gründung interessiert verfolgt und war auch schon als euphorischer Basketball-Fan in der Arena in Wilhelmsburg. Durch eine Praktikumsausschreibung habe ich dann die Chance genutzt und mich 2017 beworben. Der Basketballsport hat mir viele besondere Momente und Menschen in meinem Leben geschenkt, durch meine Arbeit erlebe ich das immer wieder neu und freue mich jeden Tag darüber. 

    Und was hast Du eigentlich vor Deiner jetzigen Anstellung gemacht?

    Nach dem Abitur habe ich ein Auslandsjahr in den vereinigten Staaten von Amerika als Aupair gemacht und dort entschieden im Medienbereich tätig sein zu wollen. Im Anschluss habe ich in Hannover meinen Bachelor in Public Relations abgeschlossen. Währenddessen habe ich im Rahmen meines Praxissemesters ein Praktikum in Irland gemacht und war im Sport- und Eventmarketing tätig. Auch das hat mir meine Entscheidung im besagten Business tätig zu sein, bestätigt. Nach meinem Bachelor ging es für mich nach Kiel für den Masterstudiengang Angewandte Kommunikationswissenschaft. Die Stelle bei den Towers war also mein Berufseinstieg und ich bin sehr dankbar darüber, dass ich mich bei meinem ersten „richtigen“ Arbeitgeber so wohl fühle.  

    Würdest Du im Nachhinein etwas anders machen, um Deine beruflichen Ziele zu erreichen?

    Nein. Ich bin mit meinen Entscheidungen rund um meinen Werdegang ganz zufrieden und würde den Weg auch noch einmal so einschlagen. 

    Wurdest Du durch eine bestimmte Person in Deinem Werdegang beeinflusst oder gar inspiriert?

    Als ich in Amerika mein Auslandsjahr absolviert habe, habe ich die Journalistin Madelyn Burke medial verfolgt, die bei den Los Angeles Clippers die Media-Betreuung übernommen hatte und vom Training und Spielen im Rahmen des ‚LAC-TV‘ der NBA-Spieler berichtet hat. Ich dachte damals immer, „Auf den Job hätte ich Bock!“, meine Gastmutter hatte mich damals supportet und mir zugesprochen, dass ich den Weg einschlagen sollte. Heute bin ich ganz happy über die Entwicklung. 

    Was empfiehlst Du anderen, die in dieser Branche erfolgreich sein wollen? 

    Harte Arbeit zahlt sich aus. Spaß und Leidenschaft mit der Arbeit zu verbinden, war für mich der optimale Weg in die Berufswelt. Das mag nicht für jede/n der richtige Weg sein, ich fahre damit sehr gut. 

    Wie sind die Towers als Arbeitgeber und gab es einen Aha-Moment während Deiner Anstellung?

    Die Towers sind als Arbeitgeber sehr besonders. Wir sind eine große Familie, die zusammen arbeitet, zusammen gewinnt, verliert und Erfolge feiert. Das hat man vor allem in der Aufstiegssaison 2018/19 besonders gemerkt. Wir entwickeln uns stetig weiter im Team und somit auch im Verein weiter. Teil dieser Familie zu sein, macht mich stolz. 

    Welche persönlichen Ziele verfolgst Du in den nächsten Jahren?

    Ich möchte mich persönlich in und mit dem Verein weiterentwickeln. Die Marketingabteilung aufzubauen und langfristig erstligareif zu führen, ist mein persönliches mittelfristiges Ziel. 

    Zum Abschluss: Würdest Du eine Anekdote aus Deinem beruflichen Alltag erzählen?

    In der Geschäftsstelle merkt man immer wieder, dass wir ein Sportverein mit kompetitiven Teammates sind. So kann es im Arbeitsalltag schon einmal vorkommen, dass die Kollegen neben ihren Schreibtischen einen kleinen Wettbewerb in Form von Push-Ups machen, oder schauen, wer den Plank länger halten kann, als der/die andere. 

    Ausboxen wird bei den Towers großgeschrieben

    Danke Annie ! Dir und den Towers weiterhin viel Erfolg!

    Interview: Jana Pohlmann

    Photocredits: Jana Pohlmann

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