Kategorie: Was macht eigentlich…?

Was macht eigentlich…? In dieser Interview-Serie werden jeden Sonntag Frauen aus verschiedenen Branchen zu ihrem beruflichen Alltag befragt. Darüber hinaus bekommt der Leser Input in Bezug auf die gesamte Branche, sowie einen Einblick in die persönlichen Ansichten der Interviewpartnerin.

  • Was macht eigentlich Franziska Sander, Junior PR- Managerin bei Mayr PR?

    Franziska Sander ist großer Borussia Mönchengladbach Fan
    Franziska Sander ist großer Borussia Mönchengladbach Fan

    Moin Franziska, Du bist seit August 2019 bei Mayr PR als Junior PR-Managerin angestellt. Was hat Dich an dieser Tätigkeit gereizt und wie sieht Deine Woche so aus?

    Gereizt hat mich vor allem die Vielfältigkeit, die der Job bereit hält und das hat mir auch das letzte Jahr gezeigt und bestätigt. Man bekommt so viele Einblicke in unterschiedliche Themen, Unternehmen, Menschen und Geschichten. Und es wird wirklich nie langweilig. Wir können grob die Woche planen, aber oft kommt dann doch ganz schnell ein neues Thema rein. Ich glaube, was einem in diesem Job jung hält, ist, dass man sich stets in (komplexe) Themen einarbeiten muss, Kontakt zu vielen Menschen hat und seinen Wissensschatz enorm erweitern kann.

    Du bist in Erwitte (Lippstadt) aufgewachsen und hast dann Deinen Bachelor in Medienwissenschaften und -management an der Universität Siegen begonnen. Wieso dieses Studium und wieso Siegen?

    Ganz ehrlich? Ich hatte das Abi in der Tasche und erstmal keine konkrete Idee wohin mit mir. Einige wissen schon ganz genau: Ich werde Lehrer*in oder ich möchte unbedingt Jura studieren. Bei mir war das weniger der Fall.

    Sport liebe ich – mache ich etwas mit Sport? Mein Papa ist Architekt – wie wäre es damit? Oder doch lieber Polizei? Tatsächlich habe ich mich in unterschiedlichen Bereichen für einen Studienplatz beworben – am Ende ist es dann Medienwissenschaften und -management an der Universität Siegen geworden.

    Warum Siegen? Diese Frage hat man damals von wirklich jedem gestellt bekommen. Das lustige und charmante an Siegen ist, dass die meisten die dort landen, gar nicht dahin wollten, aber der NC dann doch nicht bei 1.0 lag. Ich vermute Medienwissenschaften ist es letztendlich geworden, da ich schon immer Lust hatte mich mit bestimmten Medien zu beschäftigen. Mein Opa hat damals alles Alltägliche mit einer Videokamera gefilmt – das wollte ich auch. Und so habe ich mir als kleines Kind eine Videokamera (tatsächlich noch mit Kassetten) gewünscht, bekommen und ganze viele Filme gedreht – ja sogar auch einen coolen Tatort.

    Franziska hat bei Hertha BSC ein Praktikum im Bereich Presse-und Öffentlichkeitsarbeit absolviert
    Franziska hat zwei Praktika bei Hertha BSC absolviert

    Nach Deinem Abschluss im Jahre 2015 hast Du zwei sehr interessante Arbeitgeber im Rahmen von zwei Praktika gehabt: Wie sahen diese beiden Praktika bei meworks in Köln und anschließend bei Hertha BSC aus?

    Ich wusste, dass ich nach meinem Bachelor auch noch meinen Master machen wollte, aber eben nicht direkt hintereinander. Für mich war jetzt nach einem Praktikum bei unserer Lippstädter Tageszeitung, erstmal die Zeit für mehr Praxis. So ging es für mich nach Kölle, zur TV-Produktionsfirma meworks. Für das WDR-Reiseformat „2für300“ durfte ich in einem kleinen Team den kompletten Trip nach Berlin planen: Was sind coole Hotspots? Was wollen die Zuschauer sehen? Der Einblick in eine TV-Redaktionen war durchaus interessant, aber mir wurde auch schnell klar, dass ich damit noch nicht meine Berufung gefunden habe. 

    Anschließend ging es in unsere wunderschöne Hauptstadt (sorry, das muss ich einmal für die ganzen Nicht-Berlin-Sympathisanten sagen – Ja, Berlin ist schön) zum Praktikum in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Hertha BSC. 

    Es war auf jeden Fall mal interessant einen Blick hinter die Kulissen des Profisports zu werfen. Highlight war natürlich jedes zweite Wochenende das Heimspiel im Olympiastadion. Neben der Vorbereitung des Spieltags, habe ich Interviews begleitet, redaktionelle Tätigkeiten ausgeübt und noch eine Menge mehr. In meinem zweiten Praktikum 2019 durfte ich dann einen Blick in die Corporate Social Responsibility-Abteilung werfen und bei der sozialen Neuausrichtung von Hertha BSC mitwirken. Das Praktikum hat mich auf eine ganz besondere Weise in einigen Teilen auch sehr berührt. Auf einmal wird man mit Schicksalschlägen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen konfrontiert – und oftmals haben sie noch einen ganz besonderen Wunsch, den man natürlich gerne erfüllen möchte. Das geht einem teilweise dann  schon sehr nah. Insgesamt war es aber sehr schön und hat viel Spaß gemacht.

    Franziska durfte einen Blick hinter die Kulissen bei Hertha BSC werfen
    Franziska durfte einen Blick hinter die Kulissen bei Hertha BSC werfen

    Deinen Master hast du anschließend im Fachbereich Medien und Kommunikation in Passau absolviert. Deine Masterarbeit hat den Titel: „Rote Karte gegen Rassismus – Entwicklung eines Leitfadens zum Umgang mit Hass im Netz“ Wie bist du auf diese Thematik gestoßen?

    In meinen Master habe ich meinen Schwerpunkt auf Medienpädagogik gelegt. Daher musste ein Thema her, das in diesem Kontext passte. Fußball ist eines meiner Lieblingsthemen. Und Hate Speech im Fußballbereich ist schon lange ein Problem – mit dem Internet wurde dieser Hass allerdings nochmal in ein anderes „Universum“ katapultiert.

    Zum Zeitpunkt meiner Themenfindung war klar, dass ich nach meinem Master das Praktikum bei Hertha BSC mache. Daher setzte ich mich mit ihnen in Kontakt, um herauszufinden, was aktuelle Probleme sind. Nach der Teilnahme eines internen Workshops beim Hauptstadtverein zum Thema „Hate Speech im Fußballbereich“ stand mein Thema fest. Ich finde, abgesehen vom Fußball, ist das Thema Hassrede im Internet sowieso ein sehr wichtiges Thema – für viele Nutzer*innen ist dieser Hass teilweise unsichtbar, für den Betroffenen ist die perfide Alltagswaffe aber umso schlimmer.

    Im Master lag Franziskas Schwerpunkt auf Medienpädagogik
    Im Master lag Franziskas Schwerpunkt auf Medienpädagogik

    Wie schaust Du heute auf die Entwicklungen im Bereich Hate Speech?

    Einerseits ist es schön zu sehen, dass es mittlerweile sehr viele Initiativen gibt, die sich gegen Hassrede im Internet einsetzen und für Aufklärung sorgen. Das ist sehr wichtig – vor allem, weil Kinder schon früh den Weg ins Internet und vor allem auf die sozialen Plattformen wie Instagram und TikTok finden. Einige werden in dieser Umgebung teilweise mit beleidigenden, rassistischen und hasserfüllten Kommentaren, Bildern oder Videos konfrontiert. Im digitalen Raum ist im Vergleich zum „echten Leben“ die Schnelligkeit und die kostenlose Verbreitung sowie die Anonymität und Enthemmung sehr gefährlich. Die Menschen, die Hass schüren, sind meistens in der Minderheit – nur oftmals so viel lauter. Präventionsmaßnahmen sind und bleiben in diesem Zusammenhang sehr wichtig – primär Kinder müssen hier frühzeitig abgeholt werden.

    Und auch wenn das Internet ein Ort ist, an dem ein kultureller und religiöser Austausch über Perspektiven, Wissen, Erfahrungen und Sichtweisen zwischen unterschiedlichen Menschen auf der ganzen Welt stattfinden kann und sich oft gegen Rassismus und für Toleranz und Respekt ausgesprochen wird, ist es gleichzeitig ein Ort an dem Rassismus, Einschüchterung und Hetze zu finden sind.

    Letztendlich sollte nie vergessen werden, wofür soziale Medien am Anfang standen: Menschen auf der ganzen Welt eine Plattform bieten, um sich miteinander zu verbinden und einen Austausch zu fördern.

    Welche persönlichen Ziele verfolgst Du in den nächsten Jahren?

    Da sind wir gerade bei einem ganz aktuellen Thema, mit dem ich mich in den letzten Wochen auch viel beschäftigt habe – gar nicht so für mich persönlich, aber was ich in meinem Bekanntenkreis so mitbekomme. Grundsätzlich bin ich ein Fan davon, dass man sich Ziele im Leben setzt, damit man sich auch motiviert und den Ansporn hat etwas zu erreichen. Aber wie wäre es vor allem im privaten Leben mit nicht zu unrealistischen Zielen? Oder des Öfteren den Ist-Zustand reflektieren, um zu sehen, dass der auch schön sein kann, auch wenn dieser nicht den Vorstellungen entspricht. 

    Also, um nochmal auf meine Ziele zu kommen:

    Ganz konkrete Ziele habe ich gar nicht. Aber beruflich möchte ich mich immer weiterentwickeln und viel Neues dazu lernen. Sowohl im Beruf als auch Privat möchte ich vor allem eins: Glücklich sein und mir immer wieder vor Augen führen, dass das Leben schön ist. Ich glaube, manchmal muss man den Menschen in dieser Hinsicht wieder ein bisschen die Augen öffnen, wenn sie wegen der ein oder anderen Kleinigkeit das Meckern anfangen. Cheers!

    Du kommst sehr viel rum, nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auch im Ausland. Kannst Du ein paar Highlights nennen?

    Dieses Jahr hatte ich definitiv noch kurz vor Corona ein Highlight: Es ging für mich nach ca. über 18 Jahren zum zweiten Mal ins wunderschöne Namibia. Mamas Cousin wohnt hier mit seiner Familie. Ich liebe es andere Kulturen und Länder zu entdecken. Namibia hat mich fasziniert. Dieses Land strahlt vor Ruhe und weit und breit ist nichts – außer natürlich die wunderschöne Natur. Diese Weiten haben für mich etwas total beruhigendes. Und dann die für uns außergewöhnliche Tierwelt. Ich glaube die Tiere kann ich mir auch noch zum 3.,4. oder 10. Mal angucken – wenn eine Giraffe oder ein Elefant neben deinem Auto her läuft, kann man nur begeistert sein. 

    Reisen und Länder kennenlernen ist für mich Luxus. 

    Neben Amerika, mein Neffe wohnt hier, ging es nach dem Bachelor 2 ½ Monate durch Asien und letztes Jahr stand Costa Rica an – ich zähle jetzt nicht alle Länder auf, dann würden wir noch morgen hier sitzen. Aber alle haben etwas ganz besonderes und man lernt sich, die Welt, die Kultur und Menschen kennen. 

    Für Franziska ist das Reisen ein Privileg
    Für Franziska ist das Reisen ein Privileg

    Aber das mit dem Rumkommen ist bei mir in den letzten Jahren auch gang und gäbe gewesen: Erwitte, Siegen, Köln, Berlin, Erwitte, Passau, Berlin, Erwitte, Hamburg – umziehen kann ich! 😀

    Ausgleich zur Arbeit?

    Ein Ausgleich zur Arbeit ist mir super wichtig und den finde ich vorrangig im Sport. Fußball ist einer meiner großen Leidenschaften (merkt man wohl kaum :D). Als kleines Kind auf dem Bökelberg mitgenommen, fleißig beim Bruder zugeschaut, der in seiner Jugend beim SC Paderborn gespielt hat und seit 2003 bin ich dann selber zum Fußball spielen gekommen. Kreisauswahl, Stützpunkt in Paderborn und durch den ein oder anderen Umzug, bin ich dann von meiner Herzensmannschaft Bad Sassendorf zum 1. FC Passau und schließlich zum HSV Barmbek-Uhlenhorst gewechselt. Neben zwei Mal Training die Woche und zu guten Zeiten ein Spiel am Sonntag, gehe ich dann ab und an noch joggen oder mache Krafttraining. Und, wenn sich dann noch ein Bekannter zum Tennis spielen findet, ist die Woche perfekt. Tennis war tatsächlich auch 16 Jahre ein großes Hobby von mir – durch mein Studium habe ich das aber erstmal aufs Eis gelegt. 

    Was neben dem Spaß am Fußball für mich aber auch ein enormer Pluspunkt bei dem Mannschaftssport ist, ist das Gruppengefühl. Da ich mit drei Geschwistern aufgewachsen bin, brauche ich das dann manchmal einfach – Rudelbildung. Zudem lernt man so viele unterschiedliche Persönlichkeiten kennen – mit einer Fußballfreundin hab ich darüber mal geredet, denn sie meinte zu mir: „Ey Franzi, wir zwei sind solche Gegensätze, außerhalb des Fußballplatz hätten wir doch nichts miteinander zu tun gehabt, aber hier passen wir wie Arsch auf Eimer.“ Das finde ich total interessant: Unterschiedliche Menschen kommen zusammen, finden sich und bilden ein Team.

    Franziska spielt seit 2003 Fußball

    Wenn Du in die Vergangenheit reisen könntest, was würdest Du verändern wollen?

    Wie sagt man so schön: Bereue nichts! Das ist sicher auch ein Motto von mir. Also in der Vergangenheit etwas ändern, würde ich nicht.

    Worte zum Abschluss?

    Da wir jetzt auch ein wenig über Hassrede gesprochen haben, fällt mir etwas ein, was mich richtig traurig gemacht hat – wahrscheinlich mehr als das bei der Betroffenen der Fall war. 

    Vor ca. drei Jahren hat ein erwachsener Mann zu meiner Nichte, die zu dem Zeitpunkt ca. vier Jahre alt war, auf einem Spielplatz gesagt: „Geh weg du Lakritzfuss!“ 

    Sie hat es glaube ich gar nicht verstanden, aber wir. Ihre Familie hat das so sehr erschrocken und traurig gemacht. 

    Mit Worten kann man viel kaputt machen, aber gleichzeitig auch so viel schönes bewegen. Wenn man sie richtig nutzt, können sie Wunder bewirken.

    Ich danke Dir für das aufschlussreiche Interview!

    Franziska Sander auf LinkedIn

    Interview: Jana Pohlmann

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  • Was macht eigentlich Marie König, angehende Master of Arts Absolventin und Mutter?

    Marie König (25) während einer Seminarfahrt
    Marie König (25) während einer Seminarfahrt

    Moin Marie, Du hast seit 2019 den Bachelor of Arts in Pädagogik und Empirischen Sprachwissenschaften und bist momentan im dritten Mastersemester für Pädagogik an der Universität Kiel. Was hat Dich an diesem Studiengang gereizt?

    Ich liebe es eine Arbeit auszuüben, bei der es immer Abwechslung gibt. Ein bisschen Struktur für die Rahmenbedingungen ist gut, aber ich wollte etwas machen bei dem nicht jeder Tag berechenbar ist, sondern meine Arbeit mich immer wieder überrascht mich dabei aber auch fordert.

    Der Studiengang an sich ist während des Semesters nicht groß zeitaufwendig. Natürlich müssen Texte vorbereitet werden und Vorträge gehalten sowie Übungen gemacht werden, aber der Fokus liegt in vielen Kursen auf der Diskussion und dem Austausch, sowie der Reflexion. Besonders gut gefallen mir die Kurse, welche vom Zentrum für Schlüsselqualifikation angeboten werden, da dort noch anwendungsorientierter gearbeitet wird.

    Die Prüfungsphase hingegen ist schon sehr zeit- und arbeitsintensiv, wie wohl in allen Studiengängen. Viele Module werden in Modulprüfungen abgehandelt, was mehr Lernaufwand für eine Prüfung, allerdings auch weniger Prüfungen bedeutet. Mit dem allgemeinen Pädagogikstudium steht mir ein breites Feld an beruflichen Möglichkeiten offen. Ich tendiere zu der Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen. Dort käme viel in Frage. Vom öffentlichem Dienst (Jugend- oder Arbeitsamt) über den Strafvollzug, bis hin zu Beratungsstellen zu verschieden Themen (Trauer, Sucht u.ä.). Oder eben der Bereich, in dem ich bisher Erfahrung habe, dem Lehren.

    Wichtig an dieser Stelle zu erwähnen ist, dass ich nicht auf Lehramt studiere, also damit keine klassische Lehrtätigkeit an einer Schule gemeint ist. Sondern entweder der Jugendseminarbereich, in dem ich aktuell arbeite oder auch in der Unternehmensberatung (Teambuilding/Kommunikation/Konfliktmanagement).

    Marie mag abwechslungsreiche Arbeit, bei der sie nicht stehen bleibt, sondern in verschiedenen Situationen anders gefordert wird
    Marie mag abwechslungsreiche Arbeit, bei der sie nicht stehen bleibt, sondern in verschiedenen Situationen anders gefordert wird

    Wie sieht Dein Werdegang aus? Gab es in Deinem Werdegang eine Person oder einen Moment, der Dich dabei inspiriert hat?

    Ich wollte ursprünglich Wirtschaftspsychologin mit dem Schwerpunkt Marketing werden. Aufgrund meines Abiturschnitts (2,6) war dies aber nur an der privaten Hochschule möglich, wofür mir die Mittel fehlten. Alternativ entschied ich mich nach einer Beratung auf einer Jobmesse von der FH Kiel für ein BWL-Studium mit dem Vorsatz mich in höheren Semestern auf den Bereich Psychologie zu spezialisieren. Ich habe aber ganz schnell gemerkt, dass das nicht das richtige Studium für mich ist. Die Inhalte interessierten mich nicht wirklich und das Lernen für die Prüfungsphase war ein einziger Kampf. Der einzige Kurs, der mir gefiel, war „Soft Skills“.

    Mit diesem Hintergrund und meinem ursprünglichen Wunsch etwas zu tun bei dem ich mit unterschiedlichen Menschen direkt interagiere, um das Handeln und Denken der Menschen besser verstehen zu können, wandte ich mich an die Agentur für Arbeit. Dort kamen wir gemeinsam auf die Idee, dass ein Studium im sozialen Bereich besser zu mir passen würde. Soziale Arbeit fiel wieder aufgrund des NCs weg, wodurch ich Pädagogik wählte. Zwei Freundinnen von mir studierten ebenfalls in höheren Semestern an der CAU und inspirierten mich dazu Empirische Sprachwissenschaften als Zweitfach zu wählen.

    Wieso hast Du Dich für die Kieler Universität entschieden?

    Zum einen bin ich ein Mensch der Veränderungen meidet. Ich wollte nicht weit entfernt von Zuhause studieren, wodurch nur Kiel, Lübeck, Flensburg und Hamburg in Frage kamen.

    Zum anderen war ich zum Zeitpunkt meines Abiturs schon seit drei Jahren in einer Beziehung. Mein damaliger Freund machte sein Abitur zwei Jahre vor mir und studierte anschließend in Kiel. Dies hat meine Entscheidung in Kiel zu studieren stark beeinflusst.

    Hamburg hat mich damals auch schon aufgrund der Größe der Uni abgeschreckt. Ich mag es gerne eher familiär und dicht beieinander.

    Die Fachhochschule Kiel bietet genau das. Nachdem ich dort hingezogen war, kam es für mich zum Zeitpunkt des Studienabbruchs auch nicht in Frage umzuziehen. Zusätzlich hatte ich das Glück, direkt eine Zusage für das Pädagogikstudium zu erhalten.

    Marie lebt mittlerweile seit X Jahren in Kiel
    Marie lebt mittlerweile seit sechs Jahren in Kiel

    Du hast auch ein Praktikum in der JVA Neumünster absolviert, wie sah deine Arbeit dort aus?

    Auf die Möglichkeit eines Praktikums in der JVA Neumünster bin ich im Zuge meines Pflichtpraktikum im Bachelor aufmerksam geworden. Ich wollte während der Schulzeit Polizistin werden, was aber aufgrund meiner beeinträchtigen Sehfähigkeit nicht möglich war. Justizvollzug schien mir eine gute Kombination meines ursprünglichen Wunsches und meines aktuellen Studienfachs.

    Das Praktikum war eine sehr aufregende Zeit und die zwei Monate, die ich dort verbringen durfte, waren schnell vorbei. Ich hätte gern verlängert, jedoch waren meine Semesterferien bereits vorbei. Die Kollegen dort waren alle freundlich und engagiert, mir einen authentischen Eindruck zu bieten. Hauptsächlich verbrachte ich die Zeit auf einer Haftabteilung im normalen Vollzug, durfte aber auch zwei Wochen in die U-Haft.

    Verschiedenste Abteilungen, wie zum Beispiel die Suchtberatung oder den therapeutischen Bereich, durfte ich ebenfalls besuchen und mit den jeweiligen Mitarbeitern sprechen. Zudem verfügt die JVA Neumünster über große Schul- und Ausbildungsmöglichkeiten. Ich durfte in jede Art von Unterricht reinschnuppern und sogar eine Doppelstunde die DAZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache) unterrichten. Auch sonst wurde mir sehr viel Verantwortung übertragen. Ich hatte Einblick in alle Akten meiner Abteilung, durfte psychologische Gutachten lesen, selbst Vollzugspläne schreiben, an den Plankonferenzen der Abteilungsleiter teilnehmen und sogar bei der Auswertung eines Assessment-Centers von Bewerbern für eine freie Stelle als Abteilungsleitung mitmischen.

    Während der gesamten Zeit habe ich mich komplett sicher gefühlt. Auch, wenn ich mit den Insassen zu tun hatten. Selbst in den Momenten, wenn doch mal der Alarm losging, wurde direkt dafür gesorgt, dass ich sicher war. Es war eine sehr spannende und faszinierende Erfahrung und ich kann es jedem/jeder Interessierten nur empfehlen, in diese Strukturen einmal reinzuschauen.

    Du bist seit einiger Zeit Mutter. Wie schwierig ist es Kind und Studium unter einen Hut zu bekommen?

    Ich muss sagen, dass es bisher sehr gut läuft. Es ist natürlich nicht mehr ganz so einfach das Studium einfach so laufen zu lassen, sondern es gehört ein wenig mehr Planung dazu. Ab dem Beginn meiner Schwangerschaft habe ich einen Plan erstellt, wie ich mein Masterstudium so reibungslos wie möglich absolvieren kann. Die ersten zwei Semester wählte ich somit mehr Kurse als eigentlich notwendig wären, um den Master in Regelstudienzeit (4 Semester) zu schaffen. Dies hatte den Hintergedanken, dass ich möglichst viele Kurse und Prüfungen vor der Geburt meiner Tochter schon bestehen wollte.

    Jetzt und auch zum Ende der Schwangerschaft, kam mir die Corona-Pandemie tatsächlich zu Gute, da ich hochschwanger oder eben jetzt mit einer Neugeborenen nicht zum Campus fahren muss. Meine DozentInnen kamen mir auch sehr entgegen. Da mein Stichtag direkt auf die Prüfungsphase fiel, ermöglichten sie mir frühzeitig alle Hausarbeiten zu schreiben und abzugeben, sodass ich nach der Geburt den Kopf bzgl. Prüfungsleistungen frei hatte. Die Woche nach meiner Entbindung stand die erste Herausforderung an: Eine Woche Blockseminar online, täglich 4,5 Stunden. Doch auch hier wieder ein Lob an meinen Dozenten. Wir telefonierten Montag vor der ersten Einheit und er räumte mir täglich eine Extra-Pause ein, da meine Hebamme nur vormittags Zeit hatte. Weiterhin versicherte er mir, dass Ablenkungen absolut Vorrang hätten und er mich nicht „vermissen“ würde, sollte ich mal nicht am Computer sitzen. 

    Auch das nächste Semester wird online ablaufen. Im Fall des Präsenzunterrichts ist es an der Universität Kiel aber auch kein Problem, das Kind mit in die Kurse und Vorlesungen zu bringen. 

    Ich habe für das nächste Semester lediglich ein Modul eingeplant und für das darauffolgende zwei Module. Wenn meine Tochter nächsten Sommer in die KiTa kommt, plane ich ab Oktober die Vormittage zu nutzen, um wieder zu arbeiten (Mini-Job) und außerdem meine Masterarbeit zu schreiben.


    6 Prozent der Studierenden in Deutschland haben ein Kind bzw. mehrere Kind/er

    davon sind 59 Prozent verheiratet, 31 Prozent leben in fester Partnerschaft

    10 Prozent der weiblichen und 7 Prozent der männlichen Studierenden mit einem Kind bis 15 Jahre ist alleinerziehend

    Studierende mit Kind im Erststudium sind durchschnittlich 35 Jahre alt und damit 11 Jahre älter als ihre kinderlosen Kommiliton*innen

    Studentenwerke.de

    Siehst Du Verbesserungschancen für Alleinerziehende mit Kind an Universitäten? 

    Hier kann ich nur für die Uni Kiel sprechen, aber ich war positiv überrascht, wie familienfreundlich die Uni ist.

    Speziell für Alleinerziehende bietet die Universität keine Unterstützung. Ich habe von der Stiftung Mutter-Kind und von der Agentur für Arbeit einen einmaligen finanziellen Zuschuss bekommen, um mir alleine die Erstausstattung leisten zu können.

    Was für Angebote nutzt Du oder wirst Du nutzen?

    Zum einen habe ich zu Beginn meiner Schwangerschaft die Familienberatung in Anspruch genommen. Dort wurde ich mit Informationen zum Thema Eltern- und Kindergeld bis hin zu Kinderbetreuungsmöglichkeiten sowie Möglichkeiten der Verlängerung von Prüfungsleistungen aufgeklärt. 

    Zudem arbeitet das Studentenwerk mit fünf KiTas in Kiel zusammen, bei denen ein Studierender voranging einen Platz erhalten kann. Dort stehe ich bereits auf der Warteliste. 

    Zur Geburt bekam ich auch eine einmalige, kleine, finanzielle Beihilfe vom Studentenwerk.
    Auch gibt es ein „Elternfrühstück“, welches monatlich stattfindet. Dort haben Studierende mit Kind die Möglichkeit sich mit anderen auszutauschen. An diesem würde ich sehr gerne teilnehmen, durch Corona findet das allerdings momentan nicht statt.

    Marie mit Tochter Thea Emilia
    Marie mit Tochter Thea Emilia

    Hattest Du in letzter Zeit einen “Aha-Moment”?

    Wofür ich auf jeden Fall dankbar bin, ist in einem so großartigen Sozial-Staat wie Deutschland zu leben. Als Studentin und alleinerziehende Mutter ist es erstmal finanziell schwierig, sollte man meinen. Ich habe jedoch gemerkt, dass alle diese Faktoren durch unser System ausgeglichen werden. Natürlich stehe ich nicht so da, wie wenn ich einen vollverdienenden Partner an meiner Seite hätte, jedoch auch nicht schlechter als ich vorher mit Werkstudentenjob.

    Das Elterngeld erhalte ich als Alleinerziehende sogar zwei Monate länger als mit Partner. Wenn dies wegfällt, bin ich gezwungen wieder zu arbeiten. Dies geht aber heutzutage anderen Müttern nicht anders.

    Ich bin dankbar, dass es mittlerweile die Möglichkeit gibt, das Kind ab dem ersten Jahr bereits in die KiTa zu geben.

    Mir ist auch nochmal klar geworden, wie wichtig es ist, Menschen um sich zu haben, die auch eine Leidenschaft für soziale Berufe haben. Ich bin dankbar, mein Kind in motivierte und sichere Hände geben zu können, um mich auf meinen Abschluss zu konzentrieren. Auch durch den Mangel an KiTa-Plätzen merkt man aber, dass diese wichtigen Berufe so stark unterbezahlt werden, dass es bei immer steigenden Lebenserhaltungskosten immer weniger junge Menschen gibt, die sich in diese Richtung berufen fühlen. Ich merke das schon selbst in meinem Studium, dass viele Leute fragen, wieso ich überhaupt im sozialen Bereich arbeiten möchte, wo man dort doch kein Geld verdient. Aber gerade jetzt als Mutter, wird mir die Relevanz von sozialen Berufen für wirklich jeden noch einmal deutlich vor Augen geführt.

    Du arbeitest seit insgesamt vier Jahren als ehrenamtliche Bildungsreferentin für FreiwilligendienstlerInnen beim Landesjugendwerk der AWO. Wie sieht dort Deine Tätigkeit aus?

    Ich organisiere und plane mit einem Team aus einem*r Hauptamtlichen und meist drei ehrenamtlichen TeamerInnen, Seminarwochen für Jugendliche, welche einen Freiwilligendienst (FSJ oder BFD) absolvieren. Zu diesen Seminaren sind wir zwischen vier und sechs Tagen in einer Jugendherberge oder ähnlichen Einrichtungen untergebracht. Normalerweise liegt die Gruppengröße einer Seminargruppe bei 30 Personen.

    Marie König ist sogar das Aushängeschild des LJW-AWO
    Marie König ist sogar das Aushängeschild des LJW-AWO

    Mit den Teilnehmenden wird im Verlauf des Jahres auf mehreren dieser Fahrten zum einen verschiedene Inhaltliche Themen aufgearbeitet, zum anderen aber auch viel Hilfe zur Selbsthilfe geleistet. Es geht viel darum den Teilnehmenden Werkzeuge zu Selbstreflektion und einen offenen Blick für ihr Umfeld mit an die Hand zu geben.

    Die Anzahl von Seminarwochen, die ich pro Jahr teame, hängt stark von der jeweiligen Intensität meines Semesters ab. 

    Während meiner Schwangerschaft habe ich noch drei Seminare begleitet. Zwei davon zu Beginn, das dritte im 9. Monat – dies allerdings online aufgrund von Corona. 

    Dieses Ehrenamt liegt mir sehr am Herzen und macht mit sehr viel Spaß, zudem habe ich durch diese Arbeit sehr viel gelernt: Durch das Planen und Durchführen der Seminareinheiten bin ich viel organisierter und souveräner in meinem Auftreten geworden. Auch in Bezug auf Selbstreflexion bin ich ein ganzes Stück weiter als noch vor vier Jahren, was mir von meinem Umfeld auch bestätigt wurde. Inhaltlich habe ich mich natürlich auch mit vielen Themen intensiv auseinandersetzen müssen, um diese meinen Teilnehmenden richtig und gut vermitteln zu können.

    Ich stehe auch weiterhin mit meinen KollegInnen von der Arbeit in Kontakt und mir wurde bereits zugesichert, dass ich im Januar des nächsten Jahres wieder mitfahren darf. Mein Baby stellt dafür kein Hindernis dar. Ich wurde extra der kleinsten Seminargruppe zugeteilt, damit ich mich flexibel rausziehen kann, wenn mein Kind mich braucht.

    Könntest Du in die Vergangenheit reisen, würdest Du etwas anders machen, um Deine Ziele zu erreichen?

    Ja, allerdings nur eine Kleinigkeit: Ich habe damals ganz knapp die Frist verpasst, um mich frühzeitig in den Master einschreiben zu können. Aufgrund persönlicher Umstände habe ich meine Bachelorarbeit deutlich später angemeldet als geplant und konnte so nicht rechtzeitig mein Abschlusszeugnis vorweisen. Durch diese unglückliche Fügung habe ich ein komplettes Semester verschenkt, beziehungsweise dann nur gearbeitet. Hätte ich ein Semester früher angefangen, hätte ich mich in den letzten Monaten meiner Schwangerschaft nicht so sehr unter Stress setzen müssen.

    Welche persönlichen Ziele verfolgst Du in den nächsten Jahren?

    Mein vorrangiges Ziel ist erstmal meinen Master zu bestehen. Im Anschluss möchte ich gern übergangslos eine Teilzeitstelle finden. Ich möchte weiterhin genügend Zeit für meine Tochter haben und ihr gleichzeitig alles bieten können, was ich als relevant für ihre Entwicklung erachte – und auch mal etwas oben drauf. Ein kleiner Traum von mir ist, auf ein eigenes Haus mit kleinem Garten sparen zu können.

    Weiterhin würde ich am liebsten aus meiner ehrenamtlichen Tätigkeit eine hauptamtliche werden lassen. Sollte dies nicht funktionieren, gibt es aber auch weitere pädagogische Berufsfelder, die mich ansprechen.

    Marie König möchte ihrem Kind zukünftig viel ermöglichen
    Marie König möchte ihrem Kind zukünftig viel ermöglichen

    Ausgleich zum Alltag?

    Sport, kochen und backen! Ich liebe es neue Rezepte auszuprobieren und freue mich schon darauf, bald eine fleißige Vorkosterin daran zu beteiligen.

    Sport war mir schon immer als Ausgleich sehr wichtig. Zu meinen favorisierten Sportarten gehören laufen und klettern. Diese Vorlieben konnte ich während der Schwangerschaft nicht ausüben und freue mich umso mehr darauf, dies jetzt wieder tun zu können. Klettern wird wohl noch etwas dauern bis ich Thea mal mitnehmen kann, das Joggen jedoch habe ich mir durch einen Fahrradanhänger/Jogger-Buggy ermöglicht.

    Abschlussworte

    Zum Abschluss kann ich nur noch zum Thema studieren, arbeiten und das Leben mit Kind sagen:

    Man darf nicht zu große Angst davor haben, egal ob alleine oder zu zweit. Man muss mit einem offenem Blick Dinge suchen, die einem das Leben erleichtern, und vor allem bereit sein, Hilfe anzunehmen. 

    Auch ich hatte Angst davor, wie alles werden wird. Eine ungeplante Schwangerschaft macht nun mal zu einem gewissen Grat Angst – bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger – und treibt einen zu dem Gedanken, ob man das überhaupt schaffen kann.

    Zurückblickend waren meine Ängste schlimmer als der Aufwand, den ich hatte, um die richtigen Rahmenbedingungen für mein neues Leben als Mama zu schaffen. Und überraschender Weise ist mein Leben fast „normal“ geblieben.

    Abgesehen davon, dass sich mein Alltag jetzt um ein Baby dreht, mache ich immer noch alles wie vorher. Ich verabrede mich mit Freunden, erledige den Haushalt und fahre auch mal weg. Ich gehe sogar abends aus, solange Thea das mitmacht.

    Leben mit Kind, frei nach dem Motto: 

    „Alles kann, nichts muss“

    Ich danke Dir für das aufschlussreiche Interview!

    Marie König auf Instagram

    Bundesstiftung „Mutter-und-Kind“

    Haus der Familie Kiel

    Interview: Jana Pohlmann

    Sie benötigen Hilfe bei Ihrem Firmentext, der Abschlussarbeit oder einer Hausarbeit? Ich kann Ihnen inhaltlich oder auf der syntaktisch-grammatischen Ebene helfen. Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören.http://www.pohlmann-txt.de/kontakt

  • Was macht eigentlich Vanessa Linska, freie Rednerin und Erzieherin?

    Vanessa Linska (31) begleitet von April bis September fast jedes Wochenende 1-2 Hochzeiten
    Vanessa Linska (31) begleitet von April bis September fast jedes Wochenende 1-2 Hochzeiten

    Moin Vanessa, Du bist seit 2016 freie Rednerin. Was hat Dich an dieser Tätigkeit gereizt und wie sieht Deine Woche so aus?

    Moin Jana; Es ist einfach toll, wenn dir Menschen so vertrauen, dass sie dir ihre ganz persönliche und private Liebesgeschichte erzählen möchten. Das dann in einer Rede zu verpacken, die für alle sichtbar macht, warum diese Beziehung dieser beiden Menschen so besonders ist, bringt einfach unheimlich viel Spaß. Und wenn das Brautpaar nach der Rede zu mir kommt und sagt, dass ich ihre Geschichte perfekt erzählt habe – oder sogar ihre Erwartungen übertroffen habe, – dann ist das ein unbeschreibliches Gefühl.

    In Bezug auf meine Reden verläuft die Arbeit eher in Phasen. Im Sommer und Winter sind die meisten Heiratsanträge, sodass das auch die Monate sind, wo ich mehrmals die Woche Anfragen für Trauungen bekomme. Das geschieht ca. 1 Jahr vor der geplanten Hochzeit. Zeitnah treffe ich mich dann mit diesen Paaren zu einem unverbindlichen Kennenlerngespräch.

    Im Winter verteile ich Fragebögen an die Brautpaare und ihre Liebsten und vereinbare einen Termin für unser Hauptgespräch. Dieses Hauptgespräch muss vor- und nachbereitet werden. Ich beginne meist schon im Januar oder Februar mit dem Schreiben der ersten Reden für die kommende Saison, das zieht sich dann bis in den Mai. Die Hochzeitssaison an sich ist dann meist von Ende April bis Ende September, wo ich fast jedes Wochenende 1-2 Hochzeiten begleite. Und nebenbei müssen natürlich Arbeiten wie Ablage, Steuern, Homepage überarbeiten, Planung für Messen usw. abgearbeitet werden.

    Viele sehen nur den Tag der Trauung, aber ehrlich gesagt ist das der angenehmste und geringste Teil meiner Arbeit.

    Was für Reden bietest du an?

    In erster Linie werde ich für Hochzeiten gebucht. In einer Saison betreue ich zwischen 20 und 30 Hochzeiten. Ich begleite aber auch immer wieder Willkommensfeiern für Kinder. Es gibt Eltern, die ihr Kind nicht taufen lassen wollen oder es später selbst diese Entscheidung treffen lassen möchten.

    Seit neustem ist der sehr große und sensible Bereich der Trauerreden hinzugekommen. Auch hier gibt es Menschen, die keinen Bezug zur Kirche hatten und in einer freien Trauerfeier verabschiedet werden möchten.

    Im letzten Jahr habe ich ein 25-Jähriges Firmenjubiläum mit 250 geladenen Gästen als Moderatorin begleitet und durch den Abend geführt.

    Außerdem habe ich auch schon Reden für überforderte Väter oder sehr emotionale Schwestern geschrieben bzw. ihnen geholfen ihre Gedanken in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen.

    Vanessa Linska spricht nicht nur auf Hochzeiten, sondern vermittelt auch zwischen Familienmitgliedern
    Vanessa Linska spricht nicht nur auf Hochzeiten, sondern vermittelt auch zwischen Familienmitgliedern

    Wie sieht Dein Werdegang aus? Gab es in Deinem Werdegang eine Person oder einen Moment, der Dich zu dieser Idee inspiriert hat?

    Tatsächlich bin ich in diesen Beruf eher zufällig reingerutscht. Meine Schwester hat 2016 eine*n freie*n Redner*in für ihre Hochzeit gesucht und meinte eher im Scherz zu mir: „Das ist doch voll dein Ding, warum machst du das nicht?“ Ich kannte diesen Beruf vorher gar nicht und habe mich dann informiert und gemerkt: Sie hat recht!

    Seitdem ich klein war, habe ich schon immer Geschichten oder Briefe an meine Familie geschrieben. Ich habe leicht auswendig lernen können und gerne meine ganze Familie damit terrorisiert, dass ich meine Kassetten oder die Fernsehwerbung nachgeplappert habe. Später haben mich Musiktexte mit einer Botschaft beschäftigt und beeindruckt. Das waren Reime oder Wortspiele im Deutschrap, aber auch emotionale Botschaften bei deutschen Liedermachern.

    Ich habe später bei Poetry Slams mitgemacht und meine eigenen Texte geschrieben. Das war ein extrem wichtiger Schritt und eine sehr gute Schule für mich, um als freie Rednerin zuarbeiten.

    Ausschnitt von einem Poetry Slam Auftritt

    Du bist Anfang November 2017 nach Baden-Württemberg gezogen, wie hast Du Dir Deinen Kundenstamm aufgebaut?; Was empfiehlst Du anderen, die in dieser Branche Fuß fassen möchten?

    Ich wusste zum Glück schon eine ganze Zeit, dass ich nach Baden-Württemberg ziehen werde und habe dann auch dort die Werbetrommel in Form von Internet-Portalen für Künstler gerührt. In dieser Region, in der ich nun lebe, gab es nur eine Hand voll Redner*innen, was mir natürlich auch in die Karten gespielt hat. Denn, wenn man erst einmal einige Hochzeiten begleitet hat und das Brautpaar aber vor allem auch die anwesenden Gäste begeistern konnte, resultieren daraus häufig Folgeaufträge. Denn viele Gäste sind oft selbst im heiratswilligen Alter. 😉

    Was ich auf jeden Fall empfehlen kann, ist einen aussagekräftigen Internetauftritt, der die jeweilige Persönlichkeit wirklich widerspiegelt. Denn wem meine Internetseite zusagt, der ist dann auch häufig von mir als Person überzeugt. Und dann finden auch die Kunden zu einem, mit denen es harmoniert. Fotos von Aufträgen, Bewertungen von Kunden, einen guten Internetauftritt – im besten Fall auch auf Socialmedia-Plattformen – ist enorm wichtig, denn keiner möchte die Katze im Sack kaufen.

    Kann jeder freie*r Redner*in sein? Was hälst du von Angeboten wie “Freie Redner Ausbildung – 6 Tage Intensiv-Seminar”?

    Theoretisch kann sich jeder „freie*r Redner*in“ nennen, es ist kein geschützter Beruf und es gibt keine anerkannte Ausbildung. Es gibt zwar viele Rednerschulen in denen man eine Ausbildung absolvieren kann und dann teilweise sogar IHK geprüfte*r Redner*in ist, aber ich halte von den meisten dieser Angebote ehrlich gesagt nichts.

    Unsere Gesellschaft ist so geeicht, dass mittlerweile nur noch der anerkannt wird, der einen Uniabschluss hat oder du kommst aufgrund von deiner fehlenden Qualifikation nicht an eine bestimmte Position in der Firma. Das mag in einzelnen Arbeitsbereichen auch Sinn machen, aber in vielen wird die Qualifikation auf dem Papier über die tatsächliche Qualität der Leistung gestellt.

    Gerade in einem Bereich, in dem es um Emotionen, Menschlichkeit, Vertrauen und Empathie geht, sollte das Bauchgefühl, die Sympathie und der gesunde Menschenverstand gelten und nicht irgendein Zertifikat, was mir jemand verleihen kann, der selbst erst seit 2 Jahren Redner ist.

    Denn viele Fähigkeiten, die man für diesen Beruf braucht wie Sprachgefühl, Gefühle generell in Worte fassen können, zwischen den Zeilen lesen können, eine angenehme Sprechstimme haben sowie gern vor Menschen sprechen, kann man meiner Meinung nach in keinem Seminar lernen.

    Vanessa Linska vereint Emotionen und lustige Anekdoten in ihren Reden
    Vanessa Linska vereint Emotionen und lustige Anekdoten in ihren Reden

    Wie schaust Du auf die Entwicklungen in dieser Branche?

    Ich freue mich natürlich, dass es immer mehr Möglichkeiten gibt, seine Hochzeit wirklich so zu gestalten, wie man es sich selbst wünscht. Wer religiös heiraten möchte kann das tun, muss es aber nicht. Und durch freie Redner*innen haben auch jene Paare eine Chance auf eine schöne und emotionale Zeremonie, die sonst nicht religiös heiraten dürfen. Ich glaube, dass der Boom der sehr großen amerikanischen Hochzeiten langsam vorbei geht und Paare auch wieder auf kleinere und noch individuellere Hochzeiten setzen. Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein werden da hoffentlich in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Außerdem hoffe ich auch, dass noch mehr Paare sich trauen das Wort „frei“ wirklich auch in ihre Hochzeit zu integrieren. Man merkt doch, dass viele noch an alten Mustern festhalten und wenig hinterfragen, ob sie diese oder jene Tradition jetzt wirklich auf ihrer Hochzeit haben möchten und ob das eigentlich zu ihnen passt.

    Wie hebst Du Dich von anderen freien Redner*innen ab?

    Jede*r Redner*in hat seinen eigenen Stil. Während der eine seine Rede sehr emotional gestaltet, wird der andere vor allem für seine lustige und lockere Art gebucht. Der eine macht sich nur Stichpunkte und erzählt eher frei, der nächste hat alles ausformuliert und bringt auch schöne Zitate mit ein. Oft werden wir in erster Linie aufgrund unserer Person gebucht und erst zweitrangig aufgrund unseres Angebotes. Das ist bei anderen Hochzeitsdienstleistern oft anders. Das bringt aber auch eine ganz besondere Verantwortung mit sich.

    Ich finde eine schöne Mischung aus Emotionen und lustigen Anekdoten toll. Auch, wenn man natürlich eine gewisse Präsenz haben muss, steht das Brautpaar für mich immer im Vordergrund. Was mich vielleicht besonders von anderen Rednern unterscheidet ist, dass ich zusätzlich zum Hauptgespräch noch Fragebögen an das Brautpaar und ihre Liebsten verteile. So bekomme ich einen noch besseren Eindruck vom Paar und kann die ein oder andere Geschichte mit einbauen, die das Brautpaar vielleicht schon wieder vergessen hat oder noch nicht gekannt hat. Zum Beispiel vom ersten Eindruck der Eltern – was haben sie über den neuen Partner gedacht? Das sorgt oft für Überraschungen und Lacher.

    Natürlich wünsche auch ich dem Paar alles Gute für ihre gemeinsame Zukunft, wenn aber diese Wünsche von der Trauzeugin oder dem großen Bruder kommen, bringt das natürlich nochmal eine ganz andere Emotionalität mit sich.

    Hattest Du in letzter Zeit einen “Aha-Moment”?

    Die Corona-Pandemie hat die Eventbranche hart getroffen. Bei mir sind mehr als die Hälfte meiner diesjährigen Hochzeiten ausgefallen oder verschoben worden. Die Paare müssen zwangsläufig umdenken, aber manchmal ergeben sich dadurch auch nochmal ganz neue Chancen. Warum nicht die Hochzeit wirklich im engsten Kreis feiern, aber dann auch für jeden intensiv Zeit haben und ein, zwei Jahre später ein schönes, großes Gartenfest machen?

    Herbst, Winter und Frühjahr können so viele Vorteile gegenüber Sommerhochzeiten haben, wenn man nur bereit ist, einmal von dem abzurücken, was man in Hochzeitsmagazinen oder im Internet sieht.

    Es muss nicht immer der klassische Ablauf mit Sektempfang, Gruppenfotos, Abendessen und Tanz sein. Eine ganz besondere Location mit einem Zauberer oder Karikaturisten, ein nachgebautes Casino statt Tanzfläche. Mir fallen da so viele Ideen ein, die nicht dem klassischen Bild einer Hochzeit entsprechen und trotzdem eine Menge Spaß und vor allem Erinnerungsfaktor und Widererkennungswert versprechen.

    Bist Du vor Deinen Reden noch aufgeregt?

    Ja, das bin ich. Vor allem der Moment, wo alle Gäste schon sitzen und ich alleine oder mit einem der Beiden vorn stehe und wir auf den Einzug warten. Da steigt auch mein Puls extrem in die Höhe. Das legt sich dann aber nach den ersten gesprochenen Sätzen wieder und ist wohl auch wichtig, um sich zu fokussieren und volle Konzentration auf die Zeremonie zu legen. Schließlich ist es einer der wichtigsten Tage im Leben des Brautpaares.

    Welche persönlichen Ziele verfolgst Du in den nächsten Jahren?

    Ich möchte den Bereich der Trauerreden weiter ausbauen und mich da auch mit Kollegen austauschen. Denn auch, wenn ich nicht viel von Rednerschulen halte, so halte ich doch sehr viel von Weiterentwicklung, über den Tellerrand schauen und sich auch mal mit Kollegen austauschen. Man kann immer noch Anregungen von Kollegen mitnehmen und sich gegenseitig beraten oder helfen.

    Informationsaustausch mit Kollegen ist für Vanessa ein relevanter Aspekt, um sich stetig in ihrer Arbeit weiterzuentwickeln
    Informationsaustausch mit Kollegen ist für Vanessa ein relevanter Aspekt, um sich stetig in ihrer Arbeit weiterzuentwickeln

    Ausgleich zur Arbeit?

    Ehrlich gesagt gibt es das bei mir eigentlich nicht wirklich. Meine Jobs sind sehr unterschiedlich und verlangen unterschiedliche Dinge von mir.

    Ich bin gelernte Erzieherin und arbeite Teilzeit in einem Kindergarten mit festen Arbeitszeiten, wo ich im Team zusammen und untergeordnet arbeiten muss. Ich bin viel in Bewegung und arbeite eher praktisch. In meinem Job als freie Rednerin bin ich selbstständig, bin mein eigener Chef, habe aber auch allein die Verantwortung für alles was ich tue. Ich kann mir meine Zeit frei einteilen und muss mich mit niemandem absprechen, auch das genieße ich sehr.

    Vor allem der Job als freie Rednerin erfüllt mich komplett. Fast jeder Teil meiner Arbeit bringt mir Spaß – abgesehen von Ablage oder Steuern.

    Und wenn man dann am Tag der Trauung eine Braut vor sich hat, die sagt, dass sie das schlechte Wetter sofort vergessen hat, als ich angefangen habe zu reden oder der Opa, der extra zu mir kommt um sich für seine Vorurteile gegenüber einer freien Trauung zu entschuldigen oder ein Dienstleisterkollege, der sagt, er habe noch nie so eine gute freie Trauung gehört, ist das der schönste Ausgleich.

    Abschlussteil

    Es gibt immer mal Dinge, die unvorhergesehen passieren. Es ist mir zum Beispiel schon einmal passiert, dass das Ringkind während der Trauung eingeschlafen ist und seinen Einsatz wortwörtlich verschlafen hat. Oder eine Katze ist während der Trauung auf den Trautisch gesprungen und hat mir in dem Moment ein bisschen die Show gestohlen. Die Kinder waren natürlich begeistert.

    Es passiert auch nicht gerade selten, dass die Finger vor Aufregung und Wärme so angeschwollen sind, dass der Ring nicht so leicht auf den Finger passt, wie es immer in den Hollywoodfilmen aussieht. Unglaublich wichtig ist, dass man dann in dem Moment auf die Situation reagieren kann. Nichts ist unangenehmer, als ein Redner, der dann die offensichtliche Situation ignoriert und einfach seinen Stiefel weiter durchzieht. Das spontane Reagieren auf die Situation und im besten Fall mit Lacher von den Anwesenden, ist die Königsdisziplin.

    Für Vanessa Linska stellt die Arbeit als freie Rednerin eine Erfüllung dar
    Für Vanessa Linska stellt die Arbeit als freie Rednerin eine Erfüllung dar

    Ich danke Dir für das aufschlussreiche Interview!

    Homepage von Vanessa Linska

    Vanessa Linska auf Instagram

    Vanessa Linska auf Facebook

    Interview von Stefan Kramberg mit Vanessa Linska auf Youtube

    Interview: Jana Pohlmann

    Sie benötigen Hilfe bei Ihrem Firmentext, der Abschlussarbeit oder einer Hausarbeit? Ich kann Ihnen inhaltlich oder auf der syntaktisch-grammatischen Ebene helfen. Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören.http://www.pohlmann-txt.de/kontakt

  • Was macht eigentlich Anna Moraldo, Master of Science in Marinen Umweltwissenschaften?

    Anna Moraldo (31) vor dem Nirgardsbreen-Gletscher in Schweden
    Anna Moraldo (31) vor dem Nirgardsbreen-Gletscher in Schweden

    Moin Anna! Du hast seit 2020 den Master of Science in Marinen Umweltwissenschaften mit den Schwerpunkten Biologie und Ökologie in der Tasche. Wofür braucht man das?

    Moin Jana! Wir leben von und im besten Fall mit der Natur; Wir bedienen uns an den verschiedensten Ressourcen, die zum Teil essenziell für uns sind. Daher drängt sich nun die Frage auf, wie sich die Natur unter der immer intensiveren Nutzung verändert und welche Rolle dabei der Klimawandel spielt.

    Und hier komme ich als Umweltwissenschaftlerin ins Spiel: Durch die Erhebung und Auswertung von Daten, die aus verschiedenen Parametern entstehen, erfasse ich eine Momentaufnahme. Zum Beispiel über den Zustand eines Waldes, eines Sees oder einer Landschaft. Sollten diese Daten über einen längeren Zeitraum erhoben werden, ergibt sich ein Entwicklungstrend. Auf diese Weise können Ökosysteme erhalten oder renaturiert werden, um so die Biodiversität zu schützen. Die Einsatzmöglichkeiten sind durch mein Studium überaus groß: Von kleinen Nischen bis hin zu Großprojekten. Mein Kompetenzbereich liegt dabei in der Erstellung von Gutachten, in der Forschung direkt im Labor und weiterhin möchte ich mich für den Schutz der Meere einsetzen – eben breit gefächert. 🙂

    Worum ging es in Deiner Bachelor- und Masterarbeit?

    Meine Masterarbeit habe ich an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der Universität Hamburg verfasst. Das Thema der Masterarbeit lautet:

    Die Berücksichtigung der Belange des Naturschutzes bei der Genehmigung von Großprojekten. Eine Stakeholder-basierte Analyse des Verfahrens der neunten Elbvertiefung mit Blick auf das FFH-Gebiet Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.

    Da meine Bachelorarbeit eher wissenschaftlich ausgerichtet war, wollte ich nun mit meiner Masterarbeit primär die gesellschaftspolitische Ebene berücksichtigen. Es ist und war mir wichtig interdisziplinär zu arbeiten. Die Masterarbeit stellt eine Entwicklung, hin zu einem – im Gegensatz zur Bachelorarbeit – großen, für die Gesellschaft relevanten, Projekt dar. In der Arbeit fließt meine wissenschaftliche Expertise zu einem kontrovers diskutierten Thema ein. Die neunte Elbvertiefung weist enorme gesellschaftpolitische Dimensionen auf und wird dabei durch die Interessenvertreter der Ökonomie und Ökologie geprägt. Ich befasse mich in meiner Arbeit, mit den zu erwartenden Auswirkungen auf das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer und wie damit umgegangen wird.

    Aufschlussreich war während der Erstellung, wie konfliktbehaftet solch ein Projekt bereits im Vorwege sein kann. Damit meine ich den Konflikt zwischen dem wirtschaftlichen Interesse und dem Naturschutz. Hierbei zeigt sich ein weiteres Mal, wie wichtig Kommunikation ist. Alle Beteiligten müssen sich an einen Tisch setzen, für ihren Fachbereich und ihre Überzeugung einstehen und auf Grundlage dessen, eine Lösung finden. Ich bin gespannt, wie die neunte Elbvertiefung ausgeht und mit welchen Konsequenzen wir in den nächsten Jahrzehnten an und um die Elbe zu rechnen haben.

    Die Bachelorarbeit erstellte ich am ICBM Terramare in der Arbeitsgemeinschaft Planktologie in Wilhelmshaven. Das Thema meiner Bachelorarbeit lautet:

    Etablierung eines Chemostat-Systems zur Untersuchung der Populationsdynamik von Pseudo-nitzschiamultiseries (Diatomee) > wow… (Anmerkung der Interviewerin)

    Bei dem Thema meiner Bachelorarbeit geht es um ein komplexeres Umweltproblem, nämlich um die Erforschung der Dynamik von potenziell schädlichen Algenblüten. Oft haben plötzlich stark auftretende Algenblüten negative Auswirkungen auf das betroffene, wie auch umliegende Ökosystem und in einigen Fällen sogar bis zum Menschen. Vielleicht ist es einigen schon aufgefallen, dass es mittlerweile an vielen Strandabschnitten oder Badeseen Warnschilder gibt, die darauf hinweisen, dass es in heißen Sommern vermehrt zur Bildung von giftigen Algenblüten kommt. Als Umweltwissenschaftlerin habe ich im Labor erforscht, wie es zu der Entstehung solchen Blüten kommt und wann diese giftig werden. Da spielen die Temperatur, die Nährstoffe im Wasser aber auch die potenziell eingetragenen Nährstoffe von Feldern durch Regen, der pH-Wert, das Licht und noch viele weitere Parameter eine wichtige Rolle. Durch die erhobenen Daten können letztlich Modelle simuliert werden, die bei der Vorhersage solcher extremen Ereignisse helfen sollen.

    Wie bist Du auf die Idee für dieses Studium gekommen?

    Schon während der Schulzeit habe ich mich für Biologie interessiert, aber ich wollte nicht einfach nur Biologie studieren. So bin ich auf den Studiengang Umweltwissenschaften gekommen; Die Vielfalt und der interdisziplinäre Aufbau des Studiums haben mich begeistert.

    Wo würdest du sagen liegen deine Kompetenzen?

    Ich habe mich schon während des Studiums viel mit Softskills beschäftigt und mein Studium dahingehend erweitert. Zu dieser Weiterbildung zählen Kurse wie Verhandeln und Konfliktmanagement, das Arbeiten in interkulturellen Teams sowie die Umweltbildung. Außerdem rechne ich dem Themenbereich der Nachhaltigkeit eine hohe Relevanz zu, weshalb ich das Modul während meines Studiums besucht habe. Meine Stärken liegen in der Organisation und somit in der eigenverantwortlichen Arbeit, wahrscheinlich auch bedingt durch meine jahrelange Tätigkeit als Kleinunternehmerin im Eventbereich. Ich liebe es aber auch im Team zu arbeiten und dabei Gedanken auszutauschen. Meine Kreativität äußert sich in malen und kochen.

    Anna wohnt derzeit in Hamburg und ist gerne unterwegs - hier beim Eisessen auf der Schanze
    Anna wohnt derzeit in Hamburg und ist gerne unterwegs – hier beim Eisessen auf der Schanze

    Findet man in dieser Branche leicht einen Job?

    Theoretisch ja, aber praktisch ist es aufgrund der fehlenden Mittel sehr schwierig. Damit meine ich, dass im Bereich Naturschutz, Umwelt oder auch Nachhaltigkeit das Geld fehlt, um die Fachkräfte dementsprechend zu vergüten. Die Ziele sind gesetzt, aber der Geldbeutel ist leer. Es ist toll, dass sich die Gesellschaft in einem Umbruch befindet, aber das System hingegen agiert darauf enorm langsam – Veränderung braucht oft (viel) Zeit. Zudem finde ich es schade, dass die Einstiegsmöglichkeiten für Absolventen wie mich, oft sehr starr gestaltet sind. Es gibt wenig Spielraum in der Gestaltung einer Stelle. In mir ist ein großer Tatendrang und ich würde meine theoretische Erfahrung nun gerne in die Tat umsetzen.

    Wie motivierst Du Dich ?

    Momentan habe ich leider noch keine feste Anstellung. Ich behalte aber mein Ziel im Auge, versuche unabhängig zu sein und versuche mit dem was ich gelernt habe nun auf eigenen Füßen zu stehen. Ich möchte nicht noch ein bis zwei Aushilfsjobs machen müssen, um Geld zu verdienen. Ich stehe hinter dem, was ich gelernt habe und die Überzeugung daran macht mich stark. Mich motiviert es momentan, Bewerbungen zu versenden, mit der Vorstellung, dass dieser spannende und tolle Job meiner sein könnte. Es gibt auch andere Bereiche, in denen ich momentan Erfolgserlebnisse erleben kann: Yoga ist eine tolle Möglichkeit sich sportlich und irgendwie auch mental auszupowern. Weiterhin habe mich vor kurzem bei Working Out Loud angemeldet. Hierbei lernt man zwölf Wochen lang zusammen in einer Vierer-Gruppe. Jeder verfolgt dabei zu einem Thema ein persönliches Lernziel und teilt es einmal die Woche den anderen mit, sodass alle einen Lernerfolg verzeichnen können.

    Wo könntest Du Dir eine Anstellung vorstellen und warum?

    Ganz klar: In einem Unternehmen, mit dem ich mich identifizieren kann. Ich möchte hinter dem Produkt oder den Aufgaben stehen, die ich ausübe. Ich befasse mich gerne mit der Lösungsfindung zu umweltspezifischen Fragen oder mit der Thematik der Nachhaltigkeit. Generell führe ich gerne Menschen oder Teams zusammen. Mir ist es wichtig das in meinem Arbeitsumfeld ein ehrlicher und authentischer Umgang miteinander gelebt wird.

    Hattest du in letzter Zeit einen “Aha-Moment”?

    Die eigene Zufriedenheit und im Einklang mit sich selbst zu sein ist unheimlich wichtig.

    Welche persönlichen Ziele verfolgst Du in den nächsten Jahren?

    Ich strebe einen Job an, der mir Spaß macht, mich ausfüllt und mich fordert. Ich würde gerne mit unterschiedlichen Menschen in einem Team arbeiten, die alle an einem Strang ziehen, um eine Teamdynamik zu erleben und die dabei freigesetzte Energie zu spüren. Außerdem: Französisch lernen, beim Yoga die Brücke und den Kopfstand schaffen, im Meeresleuchten baden, Nordlichter sehen, mit Schlittenhunden fahren und im Iglu schlafen. Das nächste Ziel soll eine größere Wohnung sein mit einem Balkon, auf dem ich Kräuter anpflanzen kann. Ein kreatives Zimmer wäre auch toll, dort möchte ich alle meine Mal-Farben ausbreiten und mich auf der Leinwand austoben und – wohl der wichtigste Punkt- ich möchte eine Spülmaschine.

    Anna Moraldo, Master of Science in Marinen Umweltwissenschaften
    Anna Moraldo, Master of Science in Marinen Umweltwissenschaften

    Ausgleich zur Arbeit?

    Ich liebe es einfach, mal die Musik ganz laut aufzudrehen und alles „raus zu tanzen“ – das bringt immer gute Laune. Zudem koche ich sehr gerne, probiere neue Rezepte aus und bin während des Kochens immer schon ganz gespannt, wie die neue Komposition schmeckt.

    Und nun zum Abschluss noch eine Anekdote von Dir!

    Im Studium hatten wir das große Glück, dass wir mit einem Forschungsschiff (der Heincke) in See stechen durften. Wir waren 10 Studenten und haben tagsüber verschiedene Proben aus dem Meer genommen. Zum Abend hin haben sich alle in der Messe (so wird der Essensraum auf einem Schiff genannt) zusammengefunden. Wir waren dabei total überrascht, wie vielfältig und lecker das Essensangebot an Bord war. Alle haben ordentlich reingehauen! (Hint: Diese Tatsache wird für die Pointe wichtig.)

    Zur Nacht sind wir immer weiter auf das Meer hinaus gefahren – da es März war, war es dementsprechend stürmisch und rau. Nun musste passieren, was passiert ist: Der Seegang nahm zu, sogar bis uns die Gardinen 90° im Stockbett entgegenkamen. Dabei wurde mir irgendwie immer heißer und schwummeriger. Also das durfte jetzt nicht wahr sein: Eine seekranke Meeresbiologin! ich bin schon oft Boot gefahren und hatte nie Probleme – ganz im Gegenteil.

    Anna 2013 auf dem Forschungsschiff "Heincke" in der Deutschen Bucht
    Anna 2013 auf dem Forschungsschiff „Heincke“ in der Deutschen Bucht

    Einige zeit später, hatte meine Kajüten-Partnerin dasselbe Problem. Wir wechselten uns also die ganze Nacht im Bad ab und waren dabei nicht in der Lage unseren Schlafanzug anzuziehen, geschweige denn irgendwas zu machen. Man kann sich das schlimmer als jeden Alkoholrausch vorstellen. Am Morgen mussten wir irgendwie halbwegs (kotzefrei😊) in der Messe sitzen, wo uns die leckeren Pfannekuchen, Brötchen und die gesamte Vielfalt eines schönen Frühstücks nicht mehr ganz so beeindruckten. Natürlich war das Schamgefühl groß. Bald stellte sich allerdings raus, dass von 10 Leuten, 8 seekrank geworden waren(!). Wir mussten dann noch 3 Tage auf dem Schiff durchhalten: Wir haben uns alle abgewechselt mit der Probeentnahme und dem zur Toilette laufen. 😊

    Ich möchte den Lesern mit auf den Weg geben, dass sich jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten für eine bessere Zukunft engagieren kann. Dabei ist es wichtig, dass man sich mit dem was man umsetzt wohlfühlt und sich nicht von anderen reinreden lässt. Dabei zählen auch die kleinen Steps, denn:

    Kleinvieh macht auch Mist!

    Ich danke Dir für das aufschlussreiche Interview!

    Interview: Jana Pohlmann

    LinkedIn-Profil von Anna Moraldo

    Xing-Profil von Anna Moraldo

    Sie benötigen Hilfe bei Ihrem Firmentext, der Abschlussarbeit oder einer Hausarbeit? Ich kann Ihnen inhaltlich oder auf der syntaktisch-grammatischen Ebene helfen. Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören.

  • Was macht eigentlich Eva Friese, Director PR Consulting bei MAYR PR?

    Eva Friese (30) vor dem Büro von Mayr PR in Hamburg
    Eva Friese (30) vor dem Büro von Mayr PR in Hamburg

    Moin Eva, Du bist seit Juni 2020 bei MAYR PR als Director PR Consulting angestellt. Was genau kann man sich darunter vorstellen?

    Mein „Alltag“ bei Mayr PR ist ziemlich abwechslungsreich und lässt sich gar nicht wirklich in drei Zeilen beschreiben. Dennoch könnte man zusammengefasst sagen: Ich mache mit meinen Kolleg*innen zusammen alles, was zu moderner PR-Arbeit gehört. Wir entwickeln Kommunikationsstrategien, beraten unsere Kunden und arbeiten dabei kreativ.

    Du hast einen Master of Arts in Germanistik, Politikwissenschaft und Medienwissenschaft. Wie bist du dann in die PR-Branche gekommen?

    Für mich stand eigentlich schon immer das Thema Kommunikation im Mittelpunkt von allem, was ich beruflich gemacht habe. Schwierige Zusammenhänge – ob politische, wirtschaftliche oder andere – einfach zu erklären ist für mich wirklich mehr als einfach nur ein Job. Ich möchte Menschen dabei helfen, eigene Entscheidungen zu treffen, sich weiterzuentwickeln und ihren Horizont zu erweitern. Für mich beginnt Enablement mit Sprache. 

    PR ist ja erstmal eine Branche, die nicht unmittelbar damit zu tun hat, Menschen zu helfen. Ich habe das Glück, in einer Agentur zu arbeiten, in der wir auch soziale Projekte unterstützen.

    Gab es in Deinem Werdegang eine Person oder einen Moment, der dich inspiriert hat?

    Nein, eigentlich nicht. Ich glaube, für mich war eigentlich schon immer klar, dass ich irgendwas mit Kommunikation machen möchte. Und jede Station hat bisher irgendwie Sinn ergeben. Ob während meines Praktikums im Landtag NRW, bei meinem Studentenjob in einer Firma, die Amtsdeutsch in verständliche Sprache übersetzt hat oder in meinen ersten „richtigen“ Jobs: Kommunikation ist und bleibt der rote Faden, der sich durch mein Leben zieht. Offline genauso wie online, beruflich wie privat.

    Würdest du dabei im Nachhinein etwas anders machen, um dein Ziel zu erreichen?

    Um Ziele geht es mir eigentlich gar nicht so. Ich bin nicht der Typ, der sich einen Plan für die nächsten fünf, zehn oder zwanzig Jahre macht und dann alles gibt, um die jeweiligen Etappenziele zu erreichen. Ich glaube, mich würde das total unglücklich machen! Letztes Jahr habe ich spontan entschieden meinen Job, in dem ich ein relativ großes (und tolles!) Team geleitet habe für eine Weile zu pausieren und für ein halbes Jahr ein Projekt in Schweden zu managen. Und ganz ehrlich: Hätte ich ein klassisches „Karriereziel“ vor Augen gehabt, hätte ich das wohl nicht gemacht.

    Was ich daraus gelernt habe ist, dass ich, wenn ich nochmal studieren könnte, wohl ein oder zwei (oder mehr) Auslandssemester gemacht hätte.

    Für mich gilt der Grundsatz: Was man mit Liebe und von Herzen macht, macht man gut. Vielleicht ist das mein Ziel: Nie etwas zu machen, hinter dem ich nicht zu 100 Prozent stehe.

    Du bist schon viel rumgekommen: Head of Content bei Territory und Projektmanagerin bei Potentialpark. Wie war die Arbeit dort?

    Das Projektmanagement bei Potentialpark ist aus meinem Job als Head of Content bei Territory entstanden. Wir haben gemeinsam eine Studie zur Situation von Auszubildenden in Deutschland gemacht, den azubi.report – und für dieses Projekt bin ich dann nach Schweden gegangen. Vorher habe ich in Bochum gearbeitet. Als Head of Content habe ich mich dort gemeinsam mit dem Team um alles gekümmert, was irgendwie mit Inhalten auf den Karriereportalen von Territory Embrace zu tun hatte. Dazu zählt zum Beispiel Ausbildung.de – hierfür haben wir unter anderem einen YouTube-Kanal gestartet. Ich habe mich in den letzten Jahren also viel mit unterschiedlichen Medien beschäftigt und in erster Linie mit einer sehr jungen Zielgruppe. Das war total spannend und schön und ich habe in der Zeit viele tolle Menschen kennengelernt, die jetzt meine Freunde sind.

    Wie glaubst Du wird sich die Branche (weiter)entwickeln?

    Tja, wenn wir das wüssten! Was wir jetzt in der Krise gesehen haben ist, dass Kommunikation an Relevanz erstmal nicht verliert.

    Menschen müssen miteinander kommunizieren, um eine Krise zu überstehen und gestärkt aus ihr herauszugehen. Ich denke, wie und über welche Kanäle diese Kommunikation stattfindet, wird entscheidend für die Zukunft unserer Branche sein.

    Gab es einen Aha-Moment in deinem Job?

    Mein Aha-Moment ist eigentlich ziemlich persönlich und auch sehr aktuell: Während des Studiums habe ich schon sehr darauf hingearbeitet, Karriere zu machen und möglichst schnell zu wachsen. Wenn man Germanistik studiert hört man von vielen Seiten dumme Sprüche und ich wollte unbedingt beweisen, dass diese nicht stimmen. 

    Im Nachhinein betrachtet würde ich sagen, das war totaler Quatsch! Ich habe alle Sachen gerne gemacht, die ich gemacht habe, hätte ich aber eher gewusst, dass ich glücklicher und gleichzeitig erfolgreicher bin, wenn ich die Dinge nicht so verbissen sehe und mir auch meine Auszeiten gönne, hätte ich das wohl viel eher gemacht. 

    Schon im Studium damit anzufangen genau darauf zu hören, was dir deine innere Stimme sagt und nicht darauf, was andere sagen – das wäre wohl mein Tipp für alle, die gerade noch studieren oder auf Jobsuche sind.

    Welche persönlichen Ziele verfolgst Du in den nächsten Jahren?

    Ich würde es gerne schaffen, endlich mal wieder zwei Bücher im Monat zu lesen. 😀 Das nehme ich mir schon seit Jahren vor, aber irgendwie fehlt mir dann doch die Zeit – oder vielleicht der Fokus. 

    Nein, aber ernsthaft: Ich bin dieses Jahr nach Hamburg gezogen, nachdem ich ein halbes Jahr in Stockholm gelebt habe. Ich freue mich einfach darauf, hier jetzt so richtig anzukommen. Ziele finde ich im Beruf schon nicht immer richtig, im Privaten aber irgendwie einfach nur hinderlich – ich mag es, keine festen Pläne zu haben und einfach zu schauen, was sich gut anfühlt – und das dann zu machen.

    Ausgleich zur Arbeit?

    Als Ausgleich habe ich mir gleich noch einen zweiten Job besorgt: Seit diesem Frühjahr bin ich ausgebildete Yoga-Lehrerin. Angefangen habe ich die Ausbildung mit dem Gedanken, mich einfach selbst weiterzubilden und tiefer in die Philosophie einzusteigen, die mich schon seit Jahren so sehr fasziniert. Tja – kurzerhand hat diese Ausbildung aber mal eben mein ganzes Leben umgekrempelt und ich möchte diese Stärke, die ich durch Yoga gefunden habe, nun auch anderen weitergeben und unterrichte tatsächlich auch.

    Ansonsten liebe ich lange Spaziergänge mit meinem kleinen Hund, noch längere Abende mit meinen Freunden und spontane Trips ans Meer. Für mich gibt es keinen besseren Ausgleich, als auf Wasser zu starren.

    Eva mit Hund Paco
    Eva mit ihrem Hund Paco

    Ein paar Worte zum Abschluss?

    Mir ist erst letztens aufgefallen, was mich an meinem Job immer wieder unbewusst inspiriert: Menschen kommen zu uns, weil sie versuchen, anderen Menschen klarzumachen, was das Besondere an ihnen oder ihrem Produkt ist. Und nicht selten ist es so, dass wir dann erst gemeinsam herausfinden, was das wirklich Spannende daran ist. Diesen Prozess liebe ich! Daraus habe ich gelernt: Es gibt keine langweiligen Produkte und erst recht keine langweiligen Menschen! Hinter allem und jedem steckt eine Geschichte, die es wert ist, erzählt und gehört zu werden.

    Danke Eva für das tolle Interview!

    W&V-Artikel: Eva Friese wechselt von Territory zu Mayr PR

    Fotos: Jana Pohlmann

    Interview: Jana Pohlmann

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